Welche Vorteile bietet ein Festgeldkonto und wo finden Anleger die besten Angebote?

Für Sparer, die eine größere Summe kurz- oder mittelfristig anlegen wollen, ist das Festgeldkonto eine hervorragende Alternative zum Tagesgeldkonto. Banken bieten Zinsen bis zu 4,7 Prozent. Ein Vergleich lohnt sich.

Festgeldkonto hat Zinsgarantie
Das Festgeldkonto ist eine Termingeldanlage mit Zinsgarantie. Anders als beim Tagesgeldkonto liegt hier der Zinssatz über die vereinbarte Laufzeit hinweg fest, und der Kunde hat somit bei fallenden Zinsen eine Zinsgarantie. Bei Abschluss vereinbaren Kunde und Bank eine feste Laufzeit für die Anlage.

Dass bei fallenden Zinsen die Geldanlage nicht betroffen ist, ist natürlich sehr vorteilhaft. Der Nachteil ist jedoch folgender: Steigen die Zinsen, hat der Anleger keine Möglichkeit, das Festgeldkonto vorzeitig aufzulösen, um sein Geld in eine besser verzinste Anlage zu stecken. Auch bei einem unerwarteten finanziellen Engpass kann er nicht darauf zurückgreifen, denn die Bank ist rechtlich nicht verpflichtet, das Konto vorzeitig aufzulösen.

Wer sich für eine Festgeldanlage entscheidet, sollte deshalb ganz sicher sein, dass er das Geld bis zur Fälligkeit nicht benötigt. Ansonsten ist das Tagesgeldkonto, allerdings bei weniger Zinsen, die bessere Alternative.

Festgeldkonto: Vergleich –  Welche Bank bietet die besten Konditionen?
Bei vielen Banken ist eine Mindestanlagesumme notwendig, andere verlangen Kontoführungsgebühren, und natürlich bieten nicht alle Banken den gleichen Zinssatz. Direktbanken bieten oft höhere Zinsen als die Hausbank. Grundsätzlich gilt jedoch, dass die Höhe der Zinsen von der Anlagesumme und der Anlagedauer abhängig ist.

Im Folgenden werden die Festgeldangebote der Banken mit den derzeit (Stand Juni 2010) höchsten Zinssätzen beschrieben.

Festgeldkonto: BIGBANK – bis zu 4,7 Prozent Zinsen p.a.
"Garantiert bestes Zinsangebot am Markt" – damit wirbt derzeit die 1992 in Estland gegründete BIGBANK, ein internationaler Finanzkonzern mit Filialen in Lettland, Litauen und Finnland, der auch in Deutschland und Österreich Festgeldprodukte anbietet.

Ab einem Anlagebetrag von 1.000 Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren gibt es vier Prozent Zinsen p.a. Bei einer Laufzeit von nur einem Jahr beträgt der Zinssatz immerhin noch drei Prozent. Bei einem Anlagebetrag über 30.000 Euro und einer Laufzeit zwischen 48-60 Monaten gibt es sogar 4,7% Zinsen. Ein Festgeldkonto kann problemlos online eröffnet werden.

Anleger sollten jedoch beachten, dass die BIGBANK nicht dem deutschen Einlagensicherungsfonds angeschlossen ist. Daher sind die Festgeldanlagen deutscher Anleger nur bis zu 50.000 Euro pro Person zu 100 Prozent gesichert, wobei Einlage und Zinsen zusammengerechnet werden müssen und maximal 50.000 Euro ergeben dürfen.

Festgeldkonto: Santander Direkt Bank – mit dem Sparbrief bis zu 4 Prozent Zinsen p.a.
Ab einer Mindestanlage von 2.500 Euro und einer Laufzeit von drei Jahren bietet die Santander Direkt Bank vier Prozent Zinsen. Bei einer Laufzeit von mehr als drei Jahren gibt es nur 3,5% Zinsen, und bei einer Laufzeit von einem Jahr 1,5% Zinsen.

Die Bank ist dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken angeschlossen, der Guthaben einschließlich Zinsen jedes einzelnen Kunden bis zu einer Höhe von 30 % des so genannten maßgeblich haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank schützt.

Das heißt: Selbst bei kleinsten Banken mit einem haftenden Eigenkapital von 5 Millionen Euro sind die Guthaben jedes Anlegers bis zu einer Höhe von 1,5 Millionen Euro vollständig geschützt. In der Regel ist der gesicherte Betrag aber erheblich höher, weil die meisten Banken ein wesentlich höheres haftendes Eigenkapital haben.

Festgeldkonto: Credit Europe Bank – bis zu 4,25 Prozent Zinsen p.a.
Die niederländische Credit Europe Bank mit Niederlassung in Frankfurt bietet bei einer Mindesteinlage von 2.500 Euro und drei bis vier Jahren Laufzeit 3% Zinsen, bei einer Laufzeit von fünf Jahren 3,25% und bei einer Mindesteinlage von 20.000 Euro und sieben Jahren Laufzeit sogar 4,25% Zinsen. Die Bank gehört nicht dem deutschen Einlagensicherungsfonds an, daher ist das Festgeld im Falle einer Bankenpleite nur bis zu 100.000 Euro abgesichert.

Festgeldkonto: Vorsicht bei Lockvogelangeboten der Banken
Hin und wieder bieten Banken bis zu 5,5 Prozent Zinsen für Festgeldkonten. Der hohe Zinssatz gilt jedoch nur für Neukunden. Oft gilt der Sonderzins auch nur bis zu einem bestimmten Höchstbetrag, beispielsweise 5.000 Euro, und für jeden Euro darüber hinaus gelten die Normalkonditionen mit einem niedrigeren Zinssatz.

Oder umgekehrt: Der hohe Zinssatz gilt erst ab einer bestimmten Mindestanlage, wie das obige Beispiel der Europe Credit Bank zeigt. Viele Angebote gelten darüber hinaus nur für online geführte Konten.

Bevor Sparer ihr Geld auf einem Festgeldkonto anlegen, sollten sie unbedingt die Konditionen der einzelnen Banken miteinander vergleichen und vor allem auch das Kleingedruckte lesen. Hilfreich ist auch der Festgeldtest der Stiftung Warentest.