Was ist Groupon? Tricks und Kniffe bei den neuen Gutschein-Portalen

Sie heißen Groupon, DailyDeal oder Westdeal und locken mit Gutscheinen, die große Schnäppchen ermöglichen sollen. Was Ihnen das nutzen kann, welche Erfahrungen Verbraucherschützer gemacht haben, worauf Sie achten sollten, beschreibt dieser Artikel.

Was ist ein Gutschein?

Ein Gutschein ist ein Dokument, mit dem der Anspruch auf eine Leistung festgeschrieben werden soll. Dies betrifft in erster Linie die Geschenkgutscheine, die immer noch stark verbreitet sind. Doch werden, nachdem das Rabattgesetz von 1933 entfallen ist und die Zugabeverordnung aufgehoben wurde, seit 2001 auch Nachlässe und kostenlose Dreingaben oft unter der Bezeichnung Gutschein angeboten. Zuvor durften nur Rabatte von maximal drei Prozent angeboten werden.

Groupon, DailyDeal und andere Anbieter haben diese neue Möglichkeit aufgegriffen und bieten täglich tausende Gutscheine für Frisör- oder Restaurantbesuche, für Reisen, Tanzkurse oder Technik-Artiikel. Sie locken dabei mit Rabatten von über 90 Prozent, wenn sich genug Kunden als Gruppe für ein Angebot finden – dann gibt es den Coupon, Bon oder Gutschein. 

Wie funktionieren Groupon & Co.?

Wollen Sie wissen, wie das System funktioniert, sollten Sie einmal die Groupon-Webseite besuchen. Es handelt sich dabei um die Anlaufseite für die Unternehmen, die sich erhoffen, mithilfe von Groupon ihren Kundenkreis zu erweitern. Um das zu erreichen, bieten Sie in Form sogenannter "Deals" vergünstigte Angebote auf der Plattform an. Kaufen Sie das Angebot, so erhalten Sie per Mail einen Gutschein, den Sie dann bei dem Unternehmen einlösen können. Kaufen nicht genügend Kunden das Angebot, so kommt der "Deal" nicht zustande.

Wie bekommt man Angebote von Groupon, DailyDeal und anderen Portalen?

Rufen Sie die Startseite des Portals auf, so müssen Sie sich üblicherweise erst mit Ihrer E-Mail-Adresse, Anschrift und Bankverbindung anmelden, um zu den Angeboten in Ihrer Stadt zu gelangen. Sie erhalten dann regelmäßig Werbe-E-Mails mit den aktuellen "Deals". 
Beachten Sie, dass die "Deals" nur  für bestimmte Zeit eingestellt sind.
So wird ein gewisser Kaufdruck erzeugt.

Welche Erfahrungen mit Groupon und Co. haben Verbraucherzentralen gemacht?

Das Fazit einer Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW im Jahr 2011 fiel sehr negativ aus. Die Verbraucherschützer monierten, sie hätten kein Gutscheinangebot ohne ärgerliche Einschränkungen gefunden. Viele Gutscheine waren laut AGB innerhalb eines halben Jahres oder kürzer einzulösen, für jeden Dritten blieben sogar nur drei Monate bis hin zu wenigen Tagen. Danach sei das Geld oft verloren.

Hinzu kamen in den Verbraucherzentrale-Stichproben diverse weitere Einschränkungen und Vorgaben: "Terminvereinbarung und Reservierung waren oft obligatorisch: etwa für ein Frühstück im Café. Meist war zudem nur ein Gutschein pro Besuch oder Bestellung einsetzbar. Bestimmte Zeiten, Wochenenden, Feiertage oder Ferien wurden ausgenommen, einzelne Filialen vorgeschrieben", so die Verbraucherzentrale NRW.

"Bei Online-Käufen wiederum kamen bei jeder zweiten Bestellung noch Versandkosten hinzu oder es war ein Mindestbestellwert zu beachten."

experto.de meint: Lassen Sie sich vom Schnäppchen-Fieber nicht anstecken. Vergleichen Sie die Gutschein-Preise mit regulären Angeboten im Internet und schlagen Sie nur dann zu, wenn Sie etwas wirklich benötigen. Achten Sie darauf, ob der Rabatt "echt" ist, denn mitunter wird getrickst: Eine Beratungsstunde mit 60 Minuten wird zum Beispiel reduziert mit nur noch 45 Minuten verkauft.