In den Metropolen wächst die Single-Wirtschaft

Die neue Klasse urbaner Verbraucher: Bridget Jones, die Filmheldin, steht für den Archetyp der großstädtischen Mittdreißiger – gut ausgebildet, gutes Einkommen. Auf dem Karriere-Markt sind sie erfolgreicher als auf dem Heiratsmarkt.
Die Situation: Ganz gleich ob Frankfurt, München, New York, London oder Paris: In den Kernzonen der Metropolen werden die Singlehaushalte zur zahlenmäßig stärksten Lebensform – darunter ein Schwerpunkt beim Typ Bridget Jones: Den höchsten Anstieg verzeichnen Einpersonenhaushalte von Menschen in ihren Zwanzigern und Dreißigern, ermittelte der „Economist“. Hier treten Bedürfnisse auf, die es in dieser Konzentration und Kaufkraft nur in den Großstädten gibt.
  • Wohnen:
    Man wohnt allein oder in Wohngemeinschaften von Berufstätigen. Außerdem: Wer Single in den Dreißigern ist, will nicht in langweiligen Vororten wohnen – sondern in zentralen Stadtteilen, die wegen des Szenelebens als attraktiv gelten und wo auch potenzielle Lebenspartner leichter zu finden sind. Das schlägt sich auf die Mieten und Immobilienpreise nieder.
  • Unterhaltung:
    Die meisten gehen für ihr Vergnügen außer Haus – das schürt die Nachfrage nach coolen Bars, Restaurants, Clubs, aber auch nach Fitness-Studios oder Kursangeboten. Interessant: Anders als bei Verheirateten ist Unterhaltung in der Bridget Jones-Economy immer mit Geldausgeben und Dienstleistungs-Konsum verbunden.
  • Partnersuche:
    Lange Arbeitszeiten und Kontaktmangel außerhalb des Jobs schaffen einen interessanten Markt. Dienstleister unterstützen die Singles bei Verabredungen und Partnersuche. Beispiele: Dating-Sites wie www.match.com oder www.ItsJustLunch.com, außerdem Offline-Partnervermittlungen und Bekanntschaftsanzeigen.