Wie Sie Ihren Konflikt-Typ professionell managen können

In dem Artikel "Was für ein Konflikt-Typ sind Sie?" können Sie herausfinden, ob Sie in einer bestimmten Situation oder gegenüber bestimmten Menschen eher harmonieliebend oder aber eher durchsetzungsfreudig sind. Wie aber gehen Sie konstruktiv damit um, wenn Sie auf einen im konkreten Fall "entgegengesetzt gepolten" Konflikt-Typ treffen? Sicher ist: Das wird unweigerlich passieren!

In einer solchen Situation muss erst einmal ausgehandelt werden, ob der Konflikt überhaupt angesprochen wird oder aber nicht. Das Witzige ist: In dieser Situation tritt unwillkürlich erst einmal eine Vertauschung der Rollen auf: Denn während in der Konfliktauseinandersetzung selbst der Durchsetzungsfreudige die Macht eher auf seiner Seite hat, hat bei den Verhandlungen darum, ob der Konflikt angesprochen wird oder nicht, der Harmonieliebende die besseren Karten, sich durchzusetzen.

Wenn er sich nämlich weigert, findet eine Aussprache schlicht nicht statt. Dem Durchsetzungsfreudigen bleibt dann nur die Wahl, alles so zu belassen, wie es ist, oder aber den Konflikt auf seine Art allein zu "lösen", indem er zum Beispiel vor Gericht zieht oder aber die (Geschäfts-) Beziehung beendet.

Durchsetzungsfreude und Harmonieliebe

Bleibt der Durchsetzungsfreudige in seinem gewohnten Verhaltensmuster und will seinen eigenen Willen durchsetzen, wird er eher die zweite Variante wählen. Widersinnigerweise ist der Harmonieliebende dann mit Disharmonie konfrontiert, also mit dem exakten Gegenteil dessen, was ihm eigentlich wichtig ist.

Das erscheint unlogisch, ist aber in hohem Maße "psycho-logisch". Denn der Harmonieliebende muss ja fürchten, dass er im Alternativ-Fall, wenn er einer Aussprache zustimmen würde, gegenüber dem Durchsetzungsfreudigen den Kürzeren ziehen würde. Und wenn der Durchsetzungsfreudige in seinem Muster bliebe und seine Interessen mit aller Macht vertreten würde, wäre das ja auch wahrscheinlich das Ergebnis.

Wie können Sie diese Situation lösen? 

Wenn Sie eher durchsetzungsfreudig eingestellt sind, werben Sie um das Vertrauen des Harmonieliebenden. Stellen Sie sicher, dass der/die Andere weiß und vertrauen kann, dass Sie zuhören, eine andere Meinung akzeptieren und gegebenenfalls auch nachgeben werden.

Wenn Sie eher auf Harmonie eingestellt sind, nehmen Sie sich die Zeit herauszufinden, was Ihre eigene Position in dem Konflikt ist. Fassen Sie sich dann ein Herz, sprechen den Anderen an und vertreten Sie Ihre Position.

Haben Sie Mut zu experimentieren! Konstruktiv zu streiten, will gelernt sein. Und nur wenn Sie Übung haben, werden Sie dafür gewappnet sein, sich auch in für Sie wichtigen Konflikten sachlich und angemessen zu behaupten!

Und vielleicht motiviert Sie auch das: Eine Beziehung unter Partnern, mit Kollegen, zu Vorgesetzten und Mitarbeitern, kann durch nichts mehr gewinnen, als durch einen befriedigend gelösten Konflikt!