Funktionales Organisationsmodell: Vor- und Nachteile

Klassische Organisationsmodelle, zu denen die in den meisten Unternehmen immer noch vorherrschende "Funktionale Organisation“ gehört, versuchen den vom Markt geforderten und von den eigenen Kompetenzen ermöglichten Spezialisierungsgrad abzubilden. Der Schwerpunkt liegt auf vertikaler Verantwortungsstruktur und maximaler Arbeitsteilung (nach Taylor).

Organisationsmodell und Arbeitsteilung
In klassischen, funktional ausgerichteten Organisationsmodellen liegen die Zielsetzungen der Unternehmensarchitektur und der Schwerpunkt der Unternehmensabläufe auf vertikalen Verantwortungsstrukturen und maximaler bzw. optimaler Arbeitsteilung zwischen Führungskräften und Mitarbeitern(nach Taylor).

Funktionales Organisationsmodell und Einsatzgebiete
Als Taylorismus (Wikipedia) bezeichnet man das von dem US-Amerikaner Frederick Winslow Taylor (1856–1915) begründete Prinzip einer Prozesssteuerung von Arbeitsabläufen, für das sich der Begriff Scientific-Management durchsetzte. Der Begriff Taylorismus wird synonym, jedoch in vorwiegend kritischem Kontext verwendet. Meist ist dabei nicht das originäre Konzept des Scientific-Managements gemeint, sondern seine Umsetzung und Wirkung.

Vorteile des "Funktionalen Organisationsmodells“
Die älteste industrielle Organisationsform bietet ihnen nach wie vor eine Reihe von Vorteilen, die auf lange bewährte Praktiken und Erfahrungen zurückgehen. Die wichtigsten Vorteile sind Spezialisierung auf funktionale Fachkompetenz, Synergie- und Lerneffekte durch häufige Wiederholung standardisierter Arbeitsabläufe oder leicht automatisierbare Tätigkeiten, die operativ gut messbar sind und daher klare und eindeutige Führungs-Systeme ermöglichen.

Nachteile des "Funktionalen Organisationsmodells“
Wenn Sie in Ihrem Unternehmen die typischen Kriterien einer funktional ausgerichteten Organisation wiederfinden, können Sie wahrscheinlich viele Schnittstellen zwischen den Abteilungen und damit Reibungsverluste zwischen deren Führungskräften und Mitarbeitern beklagen.

Typisch ist ebenfalls, dass funktionale Ziele oft widersprüchlich zur übergeordneten Unternehmensstrategie sind und Abteilungsdenken statt Kundenorientierung vorherrscht, d. h. persönliche Suboptima von Abteilungsleitern sind wichtiger als das übergeordnete Gesamtoptimum des Unternehmens. Eine strategische Ausrichtung aller auf ein gemeinsames Ziel ist oft schwierig, die Führung der Mitarbeiter erfolgt über spezifische Fachkompetenz und Autorität.

Wann ist das "Funktionale Organisationsmodell“ für ihr Unternehmen das Richtige?
Die funktionale Organisation ist in Klein- und Mittelbetrieben weit verbreitet, da sie sich für Organisationen in einem stabilen Umfeld mit einem überschaubaren, homogenen Produkt- und Dienstleistungsprogramm besonders gut eignet. So sind heute noch viele Klein- und Mittelbetriebe in die Bereiche Forschung & Entwicklung, Produktion & Logistik, Marketing & Vertrieb und Finanzen & Verwaltung gegliedert.

Typische Unternehmen mit "Funktionalem Organisationsmodell“
Diese Unternehmen legen besonderen Wert auf Interne überschaubare Regelkreise, interne, den jeweiligen Funktionen zugeordnete Messsysteme (Performancemanagement, Score-cards, KPIs), klar abgegrenzte Abteilungen und Verantwortungen und strukturierte Teilprozesse mit hoher vertikaler Wertschöpfungsintegration.

Sie decken nach Möglichkeit die gesamte Auftragsbreite ihrer Kundenanforderungen mit eigenen Ressourcen ab, haben wenige Teilprozesse an Partnerunternehmen ausgelagert. (Outsourcing) und erreichen damit letztlich hohe Spezialisierung, sowie Skalen- und Synergieeffekte durch Effizienz und Kostendegression.