Richtig reagieren, wenn ein Kunde nicht zahlt

Vorgeschobene Reklamation: Was tun, wenn der Kunde nicht zahlt? Es ist gerade im Bauhandwerk ein beliebtes Spielchen: Wenn es ans Bezahlen geht, entdeckt der Kunde plötzlich Mängel und will die Rechnung kürzen oder das Zahlen der ganzen Rechnung verzögern. Lernen Sie richtig zu reagieren, wenn ein Kunde nicht zahlen will.

Reagieren, wenn ein Kunde nicht zahlen will

Gehen Sie in 7 Schritten vor:

1. Schritt
Prüfen Sie, ob die Reklamation berechtigt ist. Haben Sie tatsächlich einen Fehler gemacht, haben Sie zuerst das Recht, die Arbeit nachzubessern. Erst wenn Ihnen das nicht gelingt, kann der Kunde eine Minderung des Kaufpreises verlangen.

2. Schritt
Liegt objektiv kein Mangel vor, bzw. haben Sie diesen beseitigt, verlangen Sie die Abnahme Ihres Werks.

3. Schritt
Verweigert der Kunde die Abnahme weiterhin, setzen Sie ihm eine angemessene Frist. Dazu schicken Sie am besten ein Übergabe-Einschreiben (damit Sie den Zugang beweisen können). "Angemessen" ist eine Frist von 7 bis 12 Tagen.

4. Schritt
Verstreicht die Frist, ohne dass der Kunde zahlt, schreiben Sie eine Mahnung (ebenfalls per Übergabe-Einschreiben), in der Sie ihm eine weitere Zahlungsfrist setzen. 7 Tage genügen.

Mit der Mahnung setzen Sie Ihren Kunden "in Verzug", wie die Juristen sagen. Das heißt, er muss zusätzlich zur ausstehenden Forderung noch dafür bezahlen, dass er zu spät zahlt und Porto- und Bearbeitungskosten übernehmen. 5. Schritt
Weitere Mahnungen bringen erfahrungsgemäß wenig. Möchte Ihr Kunde immer noch nicht zahlen, können Sie noch einmal telefonisch nachhaken, und versuchen, zu einer Einigung zu kommen.

6. Schritt
Gelingt keine Einigung, sollten Sie die Sache einem Rechtsanwalt übergeben. Ein anwaltliches Schreiben wirkt oft Wunder. Die Kosten dafür gehören übrigens auch zum Verzugsschaden, den Ihr Kunde bezahlen muss.

7. Schritt
Wenn das alles nichts geholfen hat, bleibt Ihnen nur noch ein gerichtliches Mahnverfahren, eine Klage – oder der Verzicht auf Ihre Forderung.
Letzteres ist der billigere Weg, falls Ihr Kunde insolvent ist.