Krisenmanagement: Vorsicht vor Panik-Reaktionen!

In vielen Unternehmen macht sich angesichts der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise Panik breit: Wenn selbst große Flaggschiffe in ernsten Schwierigkeiten stecken, befürchten viele kleine und große Unternehmen, dass die Krise auch an Ihnen nicht spurlos vorübergeht. Die Folge sind oft Kurzschlussreaktionen, die mit einem optimalen Krisenmanagement wenig gemein haben. Oberste Prämise beim Krisenmanagement sollte deshalb sein: Trotz Krise einen kühlen Kopf behalten.

Krisenmanagement 1: Kostensparen ist nicht immer die Lösung
Typisches Verhalten bei einer Krise: Alle Ressourcen werden auf das Kostenmanagement konzentriert. Bedenken Sie jedoch: Die derzeitige Krise ist keine Kostenkrise, sondern eine Ertrags- und Absatzkrise. Im Zuge Ihres Krisenmanagement sollten Ihre Maßnahmen auch dort ansetzen. Setzen Sie deshalb lieber auf Aktivitäten, die Ihre Erlöse und den Absatz stabilisieren und verbessern, wie etwa Preismaßnahmen.

Bei Kostensparmaßnahmen sollten Sie generell sehr selektiv vorgehen und jene Bereiche aussparen, die Ihre Kernkompetenz sichern. Bereiche die bereits effizient laufen, sollten Sie von möglichen Sparmaßnahmen komplett aussparen.

Krisenmanagement 2:  Schnelle Umsetzung heißt nicht schnelle Wirkung
Vertrauen Sie nicht auf Berater, die Ihnen jetzt zu Innovationen, Neuproduktentwicklungen oder zur Höherqualifizierung der Mitarbeiter raten. Solche Maßnahmen verlangen zunächst Investitionen, ohne einen direkten Erfolg zu bringen.

Was in der Krise dringend gebraucht wird, sind Maßnahmen mit einem sofort spürbaren Nutzen. Deshalb sollten Sie alle Maßnahmen, die erst frühestens in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres wirken, zunächst zurückstellen und sich in Ihrem Krisenmanagement auf  Aktionen mit sofortiger Wirkung konzentrieren.

Krisenmanagement 3: Kein blinder Aktionismus
Wer sich als Unternehmer oder Geschäftsführer in der Krise unsicher verhält und sich beim Krisenmanagement eher chaotisch verhält,  den wird seine Organisation nachahmen – zum Nachteil aller.

Deshalb unser Tipp für Führungskräfte: Auch in der Krise sollten Maßnahmen wohl durchdacht sein. Irritieren Sie Ihre Umgebung  und Ihre Mitarbeiter nicht durch Aktionismus. Gerade das Krisenmanagement sollte sich durch Klarheit, Vertrauen, Stabilität und Mut auszeichnen.

Wer versucht, alle Probleme allein zu lösen, verschenkt wichtige Ressourcen und Ideen, die oft den entscheidenden Schritt nach vorn bringen.

Krisenmanagement 4: Mitarbeiterführung in der Krise
In den Köpfen zahlreicher Mitarbeiter steigt der Angstpegel, je stärker der rezessionsbedingte Auftragsrückgang in den Unternehmen zu spüren ist. In dieser Situation ist es Aufgabe des Chefs bzw. der Führungskräfte mit dieser etwas diffusen Angst richtig umzugehen.

Ihre Aufgabe in der Krise ist es der Angst unter den Mitarbeitern entgegenzuwirken. Das muss jetzt die wichtigste Führungsmaßnahme sein. Denn Angst ist die Wurzel von Blockaden und Unproduktivität.