Long Tail – Aus Ladenhütern werden Blockbuster
Beim Long Tail wird aus einer kurzen Transaktionsbeziehung (Hits, Besteller) eine längere Geschichte, mit optimierten Umsätzen Ihrerseits und begeisterten Kunden andererseits.
Und so funktionierts: Die Idee vom Long Tail geht zurück auf die berühmte 80:20-Regel (Pareto-Prinzip) wonach es auf dem Medien- und Entertainmentmarkt maximal 20 % der Bücher, CDs, DVDs etc. sind, die profitabel werden.
Doch durch die Datenkapazität des Internets lassen sich unendlich viele Titel und Produkte vorhalten, so dass nahezu jede nischige Kundenobsession bedient werden kann.
Die Konsequenzen sind revolutionär: "Not Hits, but Misses" – Aus Ladenhütern werden Blockbuster.
Die Kundenempfehlungssoftware von Amazon, das iTunes-Archiv und die Verleih-Logistik des börsennotierten DVD-Verleihers Netfix haben den Beweis erbracht, dass die Non-Hits keineswegs Ramschware sind.
Ganz im Gegenteil: Sie repräsentieren – wenn richtig in Szene gesetzt – einen versteckten Massenmarkt.
Long Tail: Ein neuer Massenmarkt des Kultivierten
Die Hits- und Chart-Kultur ist nur ein Massenmarkt, und zwar der Markt der oberflächlichen und flüchtigen Kontakte.Dadurch, dass Netfix via Empfehlungs-Software immer wieder auf die Tiefe des Archivs hinwies, ließen sich mit einem mal europäische Autorenfilme aus den 60er und 70er Jahren auf dem amerikanischen Markt verkaufen.
Long Tail: Image mit der Backlist
Ein erfreulicher Nebeneffekt: DVD-Verleiher und andere Long Tailer können sich damit mit gutem Recht als Hüter von Kultur und Qualität präsentieren.
Die innovative Vertriebstechnik macht aus schmuddeligen Videoverleihern demokratisierende Bastionen von Anspruch und Niveau.Weiterlesen: www.wired.com; Chris Anderson, The Long Tail, Oktober 2004