Kreationisten finden auch in Europa immer mehr Anhänger

Auf dem Markt für Sinnstiftung gibt es einige Bewegung: Die Kreationisten waren einst eine Außenseiter-Gemeinschaft in den USA. Jetzt gewinnen die Kreationisten immer mehr Anhänger auch in Europa – mit Folgen für Schulen, Medienindustrie, Kirchen und Wissenschaft.
Kreationisten kontra Darwin
Kreationisten lehnen die darwinsche Evolutionslehre (höheres Leben, speziell Mensch, hat sich aus niedrigem Leben entwickelt) ab. Die These der Kreationisten: Das Leben auf der Welt ist so komplex, dass es nicht durch Zufall entstanden sein kann. Es muss dem Plan eines intelligenten Designers entsprungen sein. Indizien für den Vormarsch dieser Einstellung:
  • „Pro Genesis“ ist im deutschsprachigen Raum auf dem Vormarsch. Der Verein propagiert die Kreationismus-Lehre.
  • Im Dreiländereck D/CH/F soll von „Pro Genesis“ ein Kreationismus-Museum eröffnet werden (Exponate dort sollen die These anschaulich machen, eine ähnliche Einrichtung gibt es bereits im US-Bundesstaat Kentucky).
  • Der türkische Wissenschaftler Adnan Otkar verbreitet auf eigene Kosten einen 770-seitigen „Atlas of Creation“, es gibt ihn bereits auf Englisch und Türkisch, neuerdings wird er, in der Landessprache, unaufgefordert an Schulen in Frankreich versandt.

Hintergrund: In Deutschland gibt es etwa 1,3 Millionen Kreationisten, schätzt der Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera. Mögliche Entwicklungen: Die katholische Kirche bekennt sich stärker zu einzelnen Aussagen des Kreationismus (der Papst äußerte sich bislang evolutionsfreundlich). Von interessierter Seite kommt die Forderung auf, Kreationismus im Biologie-Unterricht an Schulen zu lehren. Schulmedien müssen das Thema aufnehmen.