Grundlagen des Tradings
Rein vom Wortlaut her ist Trading einfach das englische Wort für Handel, was die Unterscheidung zwischen Trading und Börsenhandel zuweilen erschwert. Möchte man das Trading von klassischen Börsenspekulationen abgrenzen, werden meistens die beiden folgenden Argumente zu Felde geführt: Zunächst wird Trading als digitalisierte Form des Börsenhandels verstanden, bei jener der Anleger über das Internet an die Börse angebunden ist und vor seinem Computer oder Smartphone seine Geschäfte tätigt.
Die andere Abgrenzung besteht im deutlich kürzeren Zeithorizont, denn Trader neigen dazu, sich weniger intensiv mit dem Wert des börsennotierten Unternehmens zu beschäftigen. Sie setzen stattdessen auf kurzfristige Kursschwankungen, um dieses Momentum für sich zu nutzen. Trader sind damit anders als klassische Börsenspekulanten eher an den Trends der Kurse interessiert und sie besitzen zahlreiche Hilfsmittel, um Wendepunkte zu erkennen, damit sie durch Käufe und Verkäufe von Assets im rechtzeitigen Moment Gewinne einfahren können.
Welche Märkte kann man traden?
Fragt man Bürger auf der Straße nach typischen Handelsgütern, wird die Antwort in der Regel Aktien sein, denn Aktien sind das bekannteste Asset an der Börse. Doch die Börse bietet dem Trader zahlreiche andere Anlageklassen, wie diese Beispiele zeigen:
- Rohstoffe
- Zertifikate
- Futures
- Währungen/Währungspaare
- Kryptowährungen
- Indices
- EFTs, ETCs, ETNs
- Derivate
- Optionsscheine
- Sammlerstücke
- Immobilien
Was die Märkte angeht, auf denen sich traden lässt, so ist das Angebot an Aktienmärkten ebenso wie beim Angebot von Assetklassen vom Broker abhängig, für den man sich entschieden hat. Auf diese Weise sind die Qualität und Quantität von Anlageklassen und Börsenmärkten ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Brokers. Die wichtigsten Börsen weltweit sind die folgenden Aktienmärkte:
- Wall Street
- Nasdaq
- Shanghai
- Shenzhen
- Tokio
- Hongkong
- Südkorea
- London
- Euronext
- DAX
Bei der Suche nach einem geeigneten Broker schätzen Trader schließlich im Zusammenhang mit dem Handelsangebot die Möglichkeit, rund um die Uhr traden zu können, um den Vorteil des Internets mit der Ungebundenheit von Zeit und Raum vollständig auszukosten. In der Praxis bedeutet dies, dass zu jeder Uhrzeit mindestens ein Handelsplatz geöffnet sein sollte. Aufgrund der Nachfrage nach dieser Bedingung für den Broker-Anbietervergleich verfügen viele Vergleichsplattformen über dieses Kriterium.
Von ähnlicher Bedeutung wie der Broker ist die Suche nach einer Lernplattform für das Trading, von denen es im Internet aufgrund der hohen Nachfrage ebenfalls viele gibt. Dieser Anbieter versorgt Sie zum Beispiel mit einem Bericht und einer Einschätzung zur IM Academy (iMarketslive) Erfahrung, wobei es sich bei IM Academy um eine bekannte, aber auch umstrittene Lernplattform handelt.
Das 1×1 im Trading – die wichtigsten Begriffe
Jede Disziplin besitzt ihr eigenes Set an Fachbegriffen, die ein semiotisches Universum aufspannen. Verständigt wird sich mit einem Ensemble an Codes, das Eingeweihten Orientierung bietet und Außenstehende ausschließt. Trader sollten diese Fachbegriffe wie Vokabeln einer Fremdsprache einüben, bis sie richtig sitzen und intuitiv angewandt werden können.
Am Anfang mag dies zunächst verwirrend sein, doch mit der Zeit sollte sich das Verständnis für immer mehr Termini einstellen. Mit der Differenzierung steigen die Fachbegriffe, für die es an der Börse mehr als 700 gibt. Wichtige Vokabeln beim Trading sind die folgenden:
- Order: Handelsauftrag
- Asset: Handelsgut
- Broker: Vermittler zur Herstellung des Börsenzugangs
- Chart: grafische Darstellung von Kursentwicklungen
- long gehen: auf steigende Aktienkurse spekulieren
- short gehen: auf fallende Aktienkurse spekulieren
- Spread: Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis eines Assets
- Kommission: Provision für den Anbieter
- Lot: Positionsgröße für 100.000 Einheiten
- Hebel: Erhöhung des Risikos durch Multiplikation der Gewinne und Verluste
- Basiswert: Grundlage für die Bewertung eines Assets beim Termingeschäft
- Limit-Order: Maximalwert für den Kauf einer Aktie
- Stopp-Loss: automatisches Abstoßen einer Aktien bei einer bestimmten Kursentwicklung
- Take Profit: automatischer Kauf einer Aktie ab eines bestimmten Börsenwerts
- Nachschusspflicht: Zahlungsverpflichtung bei einem Verlust eines Assets mit Hebel, der über den Börseneinsatz hinausgeht
- Timeframe: Zeithorizont für die historische Darstellung von Assets
- Margin Call: Warnung, dass ein Verlustgeschäft mit Nachschusspflicht droht
- Swap: Gebühren für das Halten von Positionen über Nacht
- Trendindikatoren: computergestützte Analyseverfahren zur Trenderkennung
- social Trading: Möglichkeit, erfolgreichen Börsianern zu folgen und ihre Rezepte anzuwenden
Was sind die Vor- und Nachteile beim Trading?
Im Vergleich mit dem klassischen Börsenhandel bietet Online-Trading die folgenden Vor- und Nachteile:
Vorteile
• Große Auswahl an Brokern
• Nutzung von Chartanalysen und Indikatoren
• Automatisierung von Prozessen
• Ausführung in Echtzeit
Nachteile
- Nullsummenspiel gegen erfahrene Trader
- Viel Lehrgeld am Anfang normal
- Großer psychologischer Druck
- Hohe Suchtgefahr
- Fehlender Bezug zum eingesetzten Kapital
Zwei unterschiedliche Trader-Typen
Trader können anhand persönlicher Neigungen voneinander unterschieden werden. Typische Unterscheidungsmerkmale sind die Risikoneigung des Traders, sein bevorzugter Zeithorizont und sein Fokus bei Spekulationen, ob der Anleger eher an Trends oder am Wert (Value) der Assets interessiert ist. Ein anderes Unterscheidungskriterium sind das Lern- und Einsatzverhalten.
Wie überall in der Gesellschaft gibt es eher praktisch und theoretisch orientierte Typen, deren Persönlichkeit auf folgende Weise zugespitzt werden kann. Anhand der Beschreibungen wird ersichtlich, dass der Königsweg des Traders in der gekonnten Verbindung zwischen Theorie und Praxis liegt:
Praktische Trader
Der praktische Trader ist eine Person der Tat, die sich direkt ins Getümmel stürzt und gut aus Erfahrungen lernen kann. In der Praxis reifen sie zu einer Trader-Persönlichkeit heran und besitzen die Fähigkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Aufgrund ihrer hohen Risikoneigung zahlen praktische Trader zu Beginn ihrer Karriere viel Lehrgeld, haben allerdings die Möglichkeit, sich aufgrund ihrer steilen Lernkurve selbst aus dem Sumpf zu ziehen.
Theoretische Trader
Durch ihren theoretischen Ansatz ist die Vorbereitung für das Agieren an der Börse gründlich und ausdauernd. Theoretische Trader möchten für jede Eventualität gewappnet sein und neigen zum Perfektionismus bei einer gering ausgeprägten Risikosympathie. Die gründliche und disziplinierte Vorbereitung ist ihre Stärke. Ihre Schwäche besteht darin, dass sie durch ihren Perfektionismus den Blick für das Wesentliche verlieren und sich durch ihre zögerliche Haltung gute Möglichkeiten verbauen.
Wie anfangen mit dem Trading?
Trading hat viele Gesichter. Zum Rüstzeug erfolgreicher Trader gehören die folgenden Werkzeuge:
Strategie und Charttechnik
Assets lassen sich anhand von Balkendiagrammen darstellen. Formen dafür gibt es viele, am beliebtesten ist die Kerzenform (Candlestick). Anhand der Charts können Trends effektiver aufgespürt werden. Bei der Strategie wird Einsteigern geraten, sich für eine Vorgehensweise zu entscheiden, die zu ihrer Persönlichkeit passt, und diese beizubehalten.
Nachrichten
Wirtschaftsnachrichten geben Auskunft über das Standing von börsennotierten Unternehmen. Anhand politischer Ereignisse lassen sich zudem Prognosen über die Entwicklung von Unternehmen ableiten, wie zum künftigen Aufschwung von Anbietern von E-Autos nach dem Beschluss der EU, ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen. Wissen ist Macht und Trader sollten die wirtschaftlichen Entwicklungen aufmerksam verfolgen.
Risikomanagement
Um mit dem Trading langfristig seine Freude zu haben, sollte nie mehr ausgegeben werden, als man verkraften kann. Umsichtige Trader sollten sich bei ihren Aktionen nicht von Gefühlen leiten lassen und einer Suchtgefahr entgegenwirken, die sich anbahnt, wenn das Trading fortan das Leben bestimmt, anstatt es sinnvoll zu bereichern.
Psychologie
Psychologie beim Trading heißt nicht nur, ein Gefühl für die Stimmungen der Märkte zu entwickeln. Sie bedeutet auch, die eigene Persönlichkeit im Griff zu behalten, um jederzeit die Kontrolle über sein Tradingverhalten zu bewahren und schädliches Overleveling und Overtrading zu vermeiden. Der rechtzeitige Ausstieg, sobald man seine Höchstform überschritten hat, ist wichtig, da ab einem bestimmten Punkt Anspannung, Konzentration und Siegeswille nachlassen, was das Risiko für falsche Entscheidungen erhöht.
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