Umweltmärkte im Wandel: Spezialisten bessern Ihre Klimabilanz auf

„Klimaneutral“ - dieses Label heftet sich derzeit eine wachsende Zahl von Unternehmen an. Es bedeutet: Der Betrieb produziert in der Summe keine Treibhausgase. Als erstes Unternehmen weltweit legte die Hongkong & Shanghai Bank (HSBC) vor drei Jahren eine solche ausgeglichene Klimabilanz vor. Um kohlenstoffneutral zu werden, unterstützt der Finanzdienstleister Klimaschutzprojekte wie eine Biogasanlage in Deutschland. Damit werden CO2-Emissionen, die die Geschäftstätigkeit verursacht, ausgeglichen. Mit einer ausgeglichenen Klimabilanz wiederum lässt sich ganz hervorragend Werbung machen.
Bessern Sie Ihre Klimabilanz auf
Unternehmen, die Ihre Klimabilanz aufbessern wollen, haben zwei Möglichkeiten:
  • Energie einsparen: Flugreisen, Heizung, Firmenwagen – das sind die größten CO2-Verursacher in Unternehmen. Hier lässt sich durch einfache Maßnahmen (Zum Beispiel: Videokonferenzen statt Reisen) viel einsparen. Mittlerweile gibt es Spezialagenturen, die Unternehmen dabei helfen, ihren Energieverbrauch zu senken (www.ecg-kehl.de). Sie durchleuchten Produktionsprozesse, Strom- und Wassermanagement und suchen Einsparmöglichkeiten. Zu den Kunden von ECG beispielsweise gehören der Axel Springer-Verlag, Wella oder die Deutsche Lufthansa.
  • CO2-Ausstoß ausgleichen. Das Prinzip: eine Aktivität am Ort A, die Treibhausgase produziert, wird ausgeglichen durch eine Maßnahme an Ort B, die CO2 reduziert. Ein solches Ausgleichsprojekt kann etwa eine Windfarm in Neuseeland sein, die ein herkömmliches Kohlekraftwerk ersetzt.
Aber Vorsicht: Der Markt für diese CO2-Kompensation (Fachwort: Carbon Offsetting) ist noch jung und unreguliert; im Internet tummeln sich gleich mehrere dubiose Anbieter, die per Mausklick CO2-Ablass versprechen. Achten Sie deshalb bei Kompensationsgeschäften immer auf diese Qualitätsmerkmale:
  • Die Leistungen des Anbieters werden durch eine dritte Partei verifiziert (in Deutschland bietet etwa der TÜV Süd eine solche Verifizierung an).
  • Die Klimaschutzprojekte sollten einen zusätzlichen Nutzen bieten: wäre eine Windfarm etwa ohnehin gebaut worden, beeinflusst das nicht Ihre Klimabilanz. Außerdem müssen Ausgleichsmaßnahmen dauerhaft sein: ein zusätzlich gepflanzter Wald etwa muss über Jahrzehnte wachsen, um seine Wirkung zu entfalten.
  • Schutz vor Doppelverkäufen. Der erzielte Klimaeffekt muss durch so genannte Minderungszertifikate dokumentiert werden; diese dürfen vom Betreiber des Ausgleichsprojekts nur einmal vergeben werden. Eine dritte Instanz muss darüber Buch führen.
Einschätzung: Beim Thema Klimawandel herrscht derzeit Wildwest-Stimmung – dabei haben Experten noch nicht einmal geklärt, was klimaneutral genau bedeutet. Bevor es verbindliche Standards gibt, sollten Sie sich darauf konzentrieren, Ihren Energieverbrauch zu senken.
CO2-Ausgleichsmaßnahmen bieten im Bedarfsfall zum Beispiel:
3C, Bad Vilbel, Tel.: 06101 – 556 580, www.3c-company.com/de
oder: Climate Partner, München, Tel.: 086-55 27 91 70, www.climatepartner.de