Nachfolgeplanung ist Veränderung – Tipps

Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) gibt an, dass statistisch etwa 100.000 Familien-Unternehmen in den nächsten 2 Jahren aus Altersgründen mit dem Nachfolgethema konfrontiert sein werden. Dabei dauert eine strukturierte Übergabe im Schnitt 3 Jahre. Die Nachfolgeplanung wird also sportlich.

Veränderung kann beunruhigend sein, denn jede Veränderung fühlt sich zunächst destabilisierend an. Alte Ufer verlassen und in das Unbekannte aufbrechen, erscheint manchmal eine viel zu hohe Hürde zu sein. Aber nur so werden neue Welten entdeckt und die Magie geschieht immer außerhalb unserer bekannten Komfortzone.

Verständlich ist, dass der Inhaber – wenn er denn auch Gründer des Unternehmens ist – sich schwer tut mit dem Gedanken, aufzuhören und das Unternehmen endgültig abzugeben. Sehr viel Arbeit, Herzblut, Engagement wurde investiert. Es gibt das Gefühl „in guten wie in schlechten Zeiten“ – das Lebenswerk wurde aufgebaut.

Und das soll nun jemand anderes fortführen? Diese beunruhigenden Gedanken an Veränderung werden gerne verdrängt und haben natürlich auch damit zu tun, dass es massiv den eigenen Lebensinhalt betrifft.

Vorbereitung ist bei der Nachfolgeplanung wichtig

Solange Sie als Unternehmer, Manager und Führungskraft die Chance haben, sollten Sie diese nutzen. Bereiten Sie Ihre Nachfolge vor und strukturieren Sie die Aufgaben.

Ein paar Beispiele

  • Rechtliche und steuerliche Fragen sind zu klären:
    Wollen Sie partiell Anteile verkaufen oder verschenken, hilft es, die steuerlichen Grenzwerte und Fristen zu kennen und Verträge aufzusetzen.
  • Unternehmenswert:
    Dies ist ein häufiger Knackpunkt in den Verhandlungen mit dem Nachfolger. Denn dieser will so wenig wie möglich Kapital aufnehmen – während Sie als Verkäufer aus dem Erlös Ihren Ruhestand finanzieren möchten.
  • Produkte & Personal:
    Wie attraktiv ist Ihr Angebot? Kann ein potentieller Nachfolger von einem Innovationsvorsprung profitieren? Wie alt sind Ihre Mitarbeiter? Gehen diese zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig in den Ruhestand?

Zeitproblem?

Sie sehen, dass eine Nachfolgeplanung wesentlich mehr beinhaltet, als die reine Suche nach dem richtigen Nachfolger. Die Vorbereitung einer Nachfolge ist dann gut, wenn sie konsequent und strukturiert umgesetzt wird.

Das ist neben dem täglichen Arbeitsaufwand eine echte Herausforderung. Allerdings führt die frühzeitige und professionelle Beschäftigung mit dem Thema dazu, dass die Veränderung schrittweise an Sie herangetragen wird. Damit verliert sie den Schrecken und Sie haben die nötige Zeit, sich auf Ihren wohlverdienten (Un-)Ruhestand vorzubereiten.

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