Expertenrat: Wie Sie den Ideenklau aus China unterbinden

Ideenklau ist leider deutsch-chinesischer Alltag. Hier ein Fall von Siematic: Ein chinesischer Konkurrent bedient sich auf der Homepage des Küchenherstellers. Die Bilder werden übernommen, das Warenzeichen verfremdet, bald sind die kopierten Produkte zu Billigpreisen im Angebot. „Ein durchaus typischer Vorgang“, beschrieb Unternehmensberater Gerd Kerkhoff auf einer Veranstaltung von Kerkhoff-Consulting in Shanghai die Praxis beim Ideenklau. Sollte Ihnen Ähnliches passieren, müssen Sie sich wehren.
Sich gegen Ideenklau wehren
Gerd Kerkhoff, der Experte für Beschaffungsoptimierung, kennt einige solcher Fälle. Sein Rat: Der Billig-Konkurrenz immer einen Schritt voraus sein. Den Kopisten entgehen, indem man die Technologieführerschaft behält. Unternehmen aus dem Westen differenzieren sich nicht so sehr über Kostenführerschaft, sondern über Qualität, Marke und Service.
Zudem sollte jedes Unternehmen sein geistiges Eigentum (Produkte, Dienstleistungen, Marken) gegen Ideenklau verteidigen.
Aber: Patente und Warenzeichen müssen angemeldet werden (mancher Mittelständler ist hier noch sehr nachlässig), sonst haben Sie keine Chance, sich gegen Ideenklau zu wehren.

Ideenklau: Der Rechtsweg bringt recht wenig
Überdies gilt: Setzten Sie nicht zu sehr auf den Rechtsweg. Der bringt in China nur recht wenig. Zwar kann man den chinesischen Fälscher verurteilen lassen. „Aber so einen Rechtstil in China durchzusetzen, kostet extrem viel Energie“, sagt Bernd-Uwe Stucken, Rechtsanwalt in Shanghai. Außerhalb der Metropolen sind die Chancen auf Erfolg nahe Null.

Dennoch sollten Sie den Kopisten, die Ihnen schaden, das Feld nicht kampflos überlassen. Organisieren Sie einen Rundumschutz für ihr geistiges Eigentum. Verstehen Sie das als Daueraufgabe, so wie man eine Maschine durch ständiges Ölen pflegt. Legen Sie sich ein Repertoire von Gegenmaßnahmen, eine Anti-Kopier-Strategie, zu.

Wichtige Elemente: Fälschungen an unserer Landesgrenze beschlagnahmen. Sorgen Sie dafür, dass die Branche es erfährt, auch die Fälscher.
Lassen Sie darüber hinaus mindestens einmal im Monat eine Razzia in einem chinesischen Fälscherbetrieb durchführen. Wie diese und weitere Maßnahmen in der Praxis angegangen werden, erfahren Sie von den zuständigen Behörden.