Veränderungspotential systematisch managen

Wenn Sie es noch nicht gemacht haben, sollten Sie es tun: Stellen Sie einfach gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern bestimmte Vorgehensweisen, Arbeitsabläufe oder Handlungsmuster infrage. Bitte aber weder als Vorwurf, noch als negative Kritik! Was Sie beim Erarbeiten des Veränderungspotentials beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

„Betriebsblindheit“ als Chance betrachten

Nehmen Sie als Beispiel die allseits bekannte Betriebsblindheit. Etwas wird so gemacht, weil es schon immer so gemacht wurde, und keiner bisher auf die Idee kam, irgendetwas daran infrage zu stellen und dadurch vielleicht zu ändern.

Ein Effekt kann übrigens häufig dann beobachtet werden, wenn neue, bereits berufserfahrene Mitarbeiter oder auch externe Berater in das Unternehmen kommen und die Abläufe kennenlernen bzw. analysieren.

Warum also nicht von selbst und mit System Veränderungen zur Verbesserung anstreben? Das bedeutet nichts anderes, als ständig sich wiederholende, aber nicht wirklich bewusste Fehler zu identifizieren, um sie anschließend mit einem kleinen Maßnahmenprogramm abzustellen.

Das steigert die Arbeitsergebnisse und die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und schaltet die Betriebsblindheit aus. Außerdem verbessert es die Entwicklung des Unternehmens wie die Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander.

Auch die nicht sichtbaren Ergebnisse von Veränderungen sind wichtig

Ob an einem einzelnen Arbeitsplatz, in der Abteilung, im gesamten Unternehmen, nach innen oder nach außen: Veränderungen sind notwendig, denn ein Unternehmen lebt damit und davon. Viele Veränderungen sind später im Ergebnis sichtbar, sogar isoliert betrachtet, andere dafür weniger.

Dabei sind sie aber nicht weniger notwendig! Denn hiervon hängt oft ab, welche Einstellung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ihren Arbeitsplätzen haben und wie sie sich mit ihrem Unternehmen identifizieren.

Vorbeugen, nicht abwarten!

Veränderungen führen in der Praxis dann zu ungewollten Reaktionen, wenn diesen keine Aktion, zumindest keine Information, vorausgegangen ist. Dabei sind schon Maßnahmen wie ein offener Umgang mit notwendigen Veränderungen, das gemeinsame Herangehen an Verbesserungspotentiale auf der Arbeitsplatzebene oder die rechtzeitige Information über geplante Veränderungen als prophylaktische Aktionen zu verstehen.

Machen Sie es also sich und Ihren Mitarbeitern nicht unnötig schwer und setzen Sie auf eine gezielte Information und offene Herausarbeitung Ihres Veränderungs- bzw. Chancenpotentials.

Früh genug herangehen

Die meisten Formen von Ablehnung gegenüber Neuerungen und damit Veränderungen kommen aus genau diesem „Überraschungsmoment“. Es wird nicht rechtzeitig genug, also früh genug deutlich, was, warum, wie und bis wann mit welchem Einsatz verändert werden kann bzw. sollte oder muss. Das muss nicht sein!

Versäumen Sie also nicht, früh genug an die Vorbereitung, das bedeutet Planung einer kommenden Veränderung heran zu gehen und Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Anfang an in diesen gedanklichen Prozess einzubeziehen.

Mit dem Mitarbeiter das Potenzial erkennen und bestimmen

Gerade im Zuge der aktiven Planungsarbeit, in welchem Intervall auch immer, bestehen große Chancen, das zukünftige Veränderungspotenzial frühzeitig und bewusst gemeinsam mit dem Mitarbeiter bzw. der Mitarbeiterin zu erarbeiten.

Dies gilt in Bezug auf die kurzfristige Planung des nächsten, überschaubaren Planabschnittes. Es gilt genauso mit Blick auf die mittel- oder langfristigen Notwendigkeiten. So schließen Sie auch nahezu jede Form drohender „Überforderung durch Überraschung“ aus.

Fazit:

  • Binden Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das Veränderungsmanagement ein.
  • Beginnen Sie frühzeitig und pro-aktiv.
  • Stellen Sie mit Ihren Mitarbeitern bestimmte Arbeitsprozesse und Arbeitsabläufe infrage.
  • Schützen Sie sich mit System vor der Gefahr der Betriebsblindheit.
  • Bewerten Sie nicht nur das, was sichtbar wird.

Freundliche Grüße aus Krefeld und viel Erfolg bei der Umsetzung wünscht Ihnen
Theo van der Burgt

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