Geschäftsreisen: Wo der Handschlag noch angebracht ist und wo nicht

Vor allem im Beruf gilt: Kommen Sie mit ausländischen Geschäftspartnern zusammen oder besuchen Sie andere Länder, werden Sie auch daran gemessen, wie gut Sie sich an den landesüblichen Gebräuchen und Sitten orientieren. Schon bei der Begrüßung mit Handschlag können Sie zu erkennen geben, dass Sie in der Lage sind, sich stilsicher auf jedem Parkett zu bewegen. Lesen Sie, in welchen Ländern der Handschlag noch angebracht ist und in welchen eben nicht.
Handschlag ja oder nein?
In den USA: Der Händedruck findet in den USA nicht so häufig statt wie in Deutschland – aber er ist fast immer richtig. Der Handschlag bedeutet ein warmes „Hello“. Waren bis zum letzten Quartal des 20. Jahrhundert Männer gehalten, die Hand einer Frau nicht zu schütteln, außer wenn sie ihre Hand zuerst Angebot hat, gelten nun folgende Regeln:
Die erste Person, die ihre Hand reicht, wird – unabhängig vom Geschlecht – als warme, freundliche, korrekte Person angesehen. Es ist wie in Deutschland wichtig, einen „guten“ Handschlag zu haben. Nicht schlaff, aber auch keinen Knochenbrecher.
In Großbritannien gilt: nur wenn sich Geschäftspartner kennen, ist es üblich, sich die Hände zu schütteln. Sind Sie in Großbritannien zu Besuch, streckt Ihnen der ranghöchste Gastgeber zuerst die Hand entgegen. Begrüßen Sie Ihre Gäste in Deutschland, gibt der ranghöchste Deutsche zuerst die Hand.
In Russland: Keine Umarmung bei der Begrüßung! Russische Staatsmänner können Sie zwar im Fernsehen häufig bei Küsschen und Umarmungen sehen – dennoch ist diese Form der Begrüßung in Russland keinesfalls üblich. Auf diese Art und Weise begrüßen sich ausschließlich gute Freunde und Verwandte. Bleiben Sie also beim Handschlag mit nur einer Hand.
Achtung: Russische Frauen
Russische Frauen reichen oft gar nicht oder nur zögernd die Hand. Überlassen Sie es also immer der Frau, ob Sie Ihnen die Hand gibt oder nicht.

In Frankreich ist die übliche Begrüßung ebenfalls der Handschlag. Dazu begrüßen Sie die Person ohne Namensnennung: „Bonjour Monsieur“ oder „Bonjour Madame“. „La bise“, das Küsschen auf die Wange, ist auf familiäre Kontakte oder gute Bekanntschaften beschränkt. Lassen Sie sich von Ihrem Gegenüber leiten, wenn Sie unsicher sind.

In Italien gibt man immer dem Ranghöchsten zuerst die Hand. Wichtig: Halten Sie dabei Blickkontakt.

In Österreich stellt man sich nicht selbst vor, sondern wartet, bis man von einer anderen Person vorgestellt wird. Dann kommt auch erst der Handschlag.

In den Niederlanden werden allen Anwesenden die Hände geschüttelt. Angefangen beim Ranghöchsten.

In der Schweiz steht man im Geschäftsleben sowohl als Mann als auch als Frau zum Händeschütteln auf.

In Polen werden im Vergleich zu Deutschland weniger Hände geschüttelt. Die Stärke des Händedrucks hängt dabei vom Bekanntheitsgrad ab. Bei einer Neuvorstellung drücken Sie also nur ganze leicht.

In Tschechien ist Körperkontakt bei der Begrüßung überhaupt nicht erwünscht. Ein Handschlag – kurz und herzlich – ist aber angebracht.

In Schweden werden ebenfalls Hände geschüttelt. Und zwar jedem Anwesenden. Die Schweden mögen es nicht, wenn man ihnen zu nahe tritt. Der Blickkontakt während der Begrüßung ist aber sehr wichtig.

In Japan ist es üblich, sich zur Begrüßung zur verbeugen. Verbeugen Sie sich von der Taille herab und halten Sie den Rücken gerade. Rücken und Kopf bilden eine Linie. Die Tiefe der Verbeugung hängt von der entgegenzubringenden Achtung und dem Geschlecht des Gegenübers ab. In den meisten Fällen ist eine Verbeugung von 45 Grad die richtige Wahl.

Übrigens: Verzichten Sie auf eine Begrüßung mit Handschlag, wenn Sie Bekannte in einem Restaurant treffen, die gerade essen. Höfliche Menschen müssten das Essen unterbrechen, zumindest der Mann auch aufstehen. Deshalb sollte es hier bei einem Gruß im Vorbeigehen bleiben.