Führungsgrundsätze, die jedes Unternehmen beherzigen sollte

Jedes Unternehmen sollte bestimmte Wertvorstellungen formulieren, die im Idealfall im Alltagsgeschäft angewandt werden. Diese sollten in schriftlicher Form vorliegen und sowohl für die Kunden als auch für die Mitarbeiter jederzeit einsehbar sein.

Führungsgrundsätze sind kein Herrschaftsinstrument, sondern spiegeln bestimmte Wertvorstellungen wieder und sind auf die Realisierung eines Sozial- und Leistungsverhaltens ausgerichtet. Hier sind einige Führungsgrundsätze, die sich jedes Unternehmen auf die Fahne schreiben sollte:

Kreativität fördern

Kreativität sollte ganz oben auf der Liste der Führungsgrundsätze eines jeden Unternehmens stehen. Leider ist es immer noch so, dass die Innovationskraft der Mitarbeiter oft wenig bis gar nicht gefördert wird – es sei denn, es handelt sich um einen Betrieb im kreativen Bereich, z.B. Werbeagenturen. Es ist eine Tatsache, dass viele Vorgesetzte in mittleren und größeren Unternehmen nicht den Hauch von Einfallsreichtum versprühen.

Manchmal versuchen sie, Kleinigkeiten zu verändern, um diese Maßnahme als genialen Einfall zu verkaufen. Die Kreativität der Mitarbeiter liegt dagegen oft brach. Kein Unternehmen kann sich auf Dauer leisten, auf die Ideen der Mitarbeiter zu verzichten – diese kennen den Betrieb oft wie ihre Westentasche und wissen, wo man ansetzen muss, wenn es Probleme gibt.

Die Mitarbeiter an Entscheidungen beteiligen

Eine gute Führungskraft würde nie darauf kommen, einfach Anweisungen zu erteilen, ohne die Mitarbeiter mitzunehmen. Wenn es um wichtige Entscheidungen geht, sollte man die Mitarbeiter einbeziehen, damit die Arbeitsmoral intakt bleibt. Wer die Angestellten nur als "Human Resource" oder Arbeitsmaschinen ansieht, darf sich nicht wundern, wenn irgendwann die Motivation gegen null tendiert. Das heißt nicht, dass man aus einem Betrieb einen Debattierklub machen soll.

Ebenso wenig muss jede kleine Entscheidung erklärt werden. Es geht vielmehr darum, Entscheidungen so zu präsentieren, dass die Mitarbeiter mit ins Boot geholt werden und sich auch in Zukunft loyal verhalten. Das Abwandern von Mitarbeitern ist nicht nur ärgerlich, sondern mit Kosten für die Firma verbunden. Daher sollte man alles tun, um fähige Mitarbeiter auch zukünftig an das Unternehmen zu binden.

Konflikte sachlich und zeitnah lösen

Konfliktmanagement ist in der Regel ein wesentlicher Bestandteil der Führungsgrundsätze von Unternehmen. Überall, wo Menschen zusammenarbeiten, kommt es irgendwann zu Streitigkeiten und zwischenmenschlichen Problemen. Es ist Aufgabe der Leitungskräfte, diese Probleme zu erkennen und kurzfristig eine Lösung herbeizuführen.

Zuvor aber sollten die Mitarbeiter versuchen, die vorhandenen Probleme selbst zu lösen. Hier spielt der Begriff "Eigenverantwortung" eine Rolle. Wenn es um nicht alltägliche Probleme wie sexuelle Belästigung oder Mobbing geht, ist der nächste Vorgesetzte verpflichtet, durch eine Meditation die Konfliktsituation zu entschärfen.

Vertrauensvoll mit dem Betriebsrat zusammenarbeiten

Die Führungsgrundsätze vieler Unternehmen schließen die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat ein. Allein der Begriff "Betriebsrat" treibt einigen Unternehmensführern die Zornesröte ins Gesicht – Deutschland gehört aber nun einmal zu den Ländern, in denen es die sogenannte paritätische Mitbestimmung gibt. Die Betriebsratsarbeit gleicht oft einem Drahtseilakt, da man ständig Gefahr läuft, sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen.

Andererseits will jeder Betriebsrat möglichst viel für die Mitarbeiter tun und alle zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen. Der Betriebsrat sollte nach Möglichkeit nicht als feindliche Organisation, sondern als Partner verstanden werden. Dies sollte in den Führungsgrundsätzen eines jeden Unternehmens zu Ausdruck kommen. Gerade bei Konflikten ist der Betriebsrat ein ideales Werkzeug, um zwischen den Parteien zu vermitteln.