Nachteiliger Steuerbescheid: So überprüfen Sie den Steuerbescheid

Das Finanzamt schickt Ihnen einen Steuerbescheid, in dem Sie eine hohe Nachzahlung erwartet. Generell ergeht ein Bescheid vom Finanzamt immer unter dem Aspekt des Vorbehalts und sollte Sie dazu anhalten, in jedem Fall eine Überprüfung anzuberaumen.

Einen Steuerbescheid
zu überprüfen ist wichtig, denn nicht jeder nachteiliger Steuerbescheid ist richtig. Rund 2/3 aller Steuerbescheide sind fehlerhaft.

So gehen Sie mit Ihrem Steuerbescheid richtig um

Bei einer Hiobsbotschaft kommen Sie natürlich eher in Versuchung, eine Überprüfung anzuberaumen und gegebenenfalls Einspruch einzulegen. Doch auch ein in Ihren Augen zu Ihren Gunsten bewerteter, der Wirklichkeit Ihrer Zahlen aber nicht entsprechender Bescheid kann zum Problem werden. Ergeht im Zuge einer Nachprüfung das Resultat, dass Sie eine zu hohe Vergünstigung erhalten haben, wird diese vom Finanzamt umgehend eingefordert.

Fakt ist, jeder 5. Steuerbescheid ist laut statistischer Überprüfung nicht richtig. Ehe Sie sich um einen Widerspruch bemühen, sollten Sie selbst auf Ursachenforschung gehen und die Zahlen mit Ihrer Buchführung vergleichen, sowie die Erläuterungen des Finanzamts einfließen lassen. Hat das Finanzamt von Ihnen aufgewandte Kosten einfach nicht berücksichtigt, sollten Sie sich im Zweifelsfall bei Ihrem Steuerberater erkundigen.

Während Computer oder gewerbliche Anschaffungen für ein Heimbüro in der Vergangenheit häufig unberücksichtigt blieben, sieht die rechtliche Lage heute anders aus. Oftmals bewertet der bearbeitende Beamte in eigenem Ermessen, da er hier einen nicht zu unterschätzenden Spielraum hat und diesen nicht selten in Ihrem Steuerbescheid zur Anwendung bringt.

Schreiben Sie Stichpunkte heraus

Erkennen Sie bereits auf den ersten Blick im Steuerbescheid abweichende Zahlen von Ihrer Buchführung, sollten Sie den jeweiligen Punkt, sowie das Ergebnis Ihrer Buchhaltung stichpunktartig auflisten. Im Anhang finden Sie die entsprechenden Erläuterungen, in denen der Finanzbeamte seine Entscheidung begründet. Doch auch hier ist Transparenz leider nur selten gegeben, sodass Sie nach dem Lesen der Bewertung nicht immer schlauer als beim ersten Blick über Ihren Steuerbescheid sind.

Fakt ist, dass Sie bei einer in Ihren Augen nicht korrekten Bewertung immer die Chance auf einen Widerspruch haben und von diesem Gebrauch machen sollten. Widersprechen Sie, listen Sie die Punkte, denen Sie widersprechen auf und nutzen Ihre Möglichkeit, nicht den gesamten Bescheid in Ihren Widerspruch einzubeziehen.

Ein vollständiger Widerspruch wird in der Regel abgelehnt und ist für Sie nur ein Aufschub der Zahlung, nicht aber der Grundsatz zu einer Abänderung der für Sie nicht transparenten Berechnung.

Lassen Sie sich in keinem Fall vom Finanzamt als staatliche Institution abschrecken. Auch beim Finanzamt sitzen Menschen über Ihren Bescheiden, die Fehler machen und einige Details übersehen können. Der Beweis dafür liegt auf der Hand, in dem Widersprüchen für einzelne Berechnungen häufig stattgegeben wird.