Berufsbekleidung: Was wird in der Steuererklärung anerkannt?

Bürgerliche oder zivile Kleidung kann in der Steuererklärung nur in Ausnahmefällen als Werbungskosten anerkannt werden: Wenn durch die dienstliche Tätigkeit ein starker Aufwand für Berufsbekleidung bedingt ist (z. B. bei Angestellten im Gastronomie- und Hotelgewerbe, med. Berufe usw.) oder besondere Anlässe es bedingen, wie der Smoking bei einem Empfang (EFG 1966/12).

Berufsbekleidung und privater Bereich
Als Berufskleidung können auch Kleidungsstücke gelten, die eigentlich zur normalen bürgerlichen Kleidung gehören. Die Kleidungsstücke müssen für Ihren Beruf "typisch“ sein, und es muss so gut wie ausgeschlossen sein, dass Sie diese im Alltag privat tragen.

Nicht erforderlich ist aber, dass die Kleidung im privaten Bereich überhaupt nicht getragen werden kann (BFH, Urteil vom 06.12.1990, BstBl. 1991 II S. 348). Denn die Auffassung des BFH schließt die "bloße abstrakte Möglichkeit einer privaten Nutzung dieser Kleidung die Anerkennung als Arbeitsmittel nicht aus“ (BFH, Urteil vom 21.11.1986, BstBl. 1987 II S. 262).

Als Berufsbekleidung wird in der Steuererklärung anerkannt:

  • ein schwarzer Anzug bei einem katholischen Geistlichen (BFH, Urteil vom 10.11.1989, BFH/NV 1990 S. 288),
  • ein Frack bei einem Orchestermusiker und Abendkleid bei einer Musikerin (Erlass des Finanzministeriums Baden-Württemberg vom 14.05.1993, Az. S 2342, nicht veröffentlicht; Hessisches FG vom 21.01.1994, EFG 1994 S. 700),
  • Frackhemden (FG Rheinland-Pfalz vom 18.05.1993, Az. 6 K 1658/92; nicht veröffentlicht),
  • ein schwarzer Anzug und schwarze Hosen bei einem Kellner, (BFH, Urteil vom 09.03.1979, BstBl. 1979 II S. 519),
  • eine schwarze Hose in Kombination mit einer weißen Jacke bei einem Kellner (BFH, Urteil vom 04.12.1987, BFH/NV 1988 S. 703),
  • ein schwarzer Rock bei einer Serviererin, (Niedersächsisches FG vom 24.06.1982, EFG 1983 S. 118),
  • ein schwarzer Anzug bei einem Leichenbestatter (BFH, Urteil vom 30.09.1970, BstBl. 1971 II S. 50),
  • weiße Kleidung bei Menschen in den klassischen Heilberufen,
  • der weiße Kittel und die weiße Arztjacke bei Ärzten sowie
  • der weiße Kittel für Masseure und Masseurinnen (BH, Beschluss vom 16.08.1994, BFH/NV 1995 S. 207).