Kurz vor der Erhöhung – alle Fakten rund um die Tabaksteuer

Wieder einmal soll die Tabaksteuer steigen. Doch wann genau wird sie eigentlich erhoben und was kommt mit der Erhöhung dieser Verbrauchssteuer auf die Raucher zu? Und aus welchen Gründen wird sie überhaupt erhoben?

Der Staat hat viele Gründe, eine Tabaksteuer zu erheben. Durch die Verteuerung von Zigaretten werden mehr Menschen daran gehindert, Geld für das Rauchen auszugeben. Gleichzeitig verdient der Staat mit dieser Steuer aber auch eine ganze Menge Geld. Immerhin ist sie mit knapp 14,3 Milliarden Euro Einnahmen eine der ertragreichsten Steuern.

Wie viel Tabaksteuer zahlt ein Raucher?
Dass die Tabakkonzerne mit Zigaretten Milliarden verdienen, ist bekannt. Was viele nicht wissen: Den größten Teil des Preises für eine Schachtel Zigaretten streichen nicht die Tabakkonzerne, sondern der Staat ein. Neben der Mehrwertsteuer in Höhe von 19% werden noch einmal knapp 60% des Verkaufspreises an Tabaksteuer erhoben. Eine Schachtel Zigaretten mit einem Verkaufspreis von 4,50 Euro ist mit knapp 3,70 Euro besteuert. Diese Steuergelder gehen direkt in den Bundeshaushalt und wurden anfänglich vor allem zur Unterstützung von Krankenkassen verwendet. 

Wie viel Tabaksteuer wird wofür fällig?
Es wäre einfach, die Tabaksteuer pro Gramm zu berechnen. Doch die Tabakkonzerne sind recht geschickt im Auffinden von Steuerschlupflöchern, sodass es nach Gesetz unterschiedliche Arten der Besteuerung gibt. Dies waren 2005 zum Beispiel:

  • 8,27 Cent pro Zigarette
  • 1,4 Cent pro Zigarillo
  • 34,06 Euro je Kilo Rauchtabak zum Selberdrehen
  • 15,66 Euro für Pfeifentabak

Der Verkauf von einzelnen Zigaretten, die Unterschreitung des Mindestverkaufspreises und das Beilegen von Zigaretten zu anderen Waren: Das alles ist gesetzlich verboten. 

Was hat die Tabaksteuer mit der Ökosteuer zu tun? 
Der Staat braucht Geld – und das wächst nicht auf Bäumen. Gleichzeitig steigen aber auch die Energiepreise. Der Staat hat deshalb beschlossen, die Tabaksteuer in den nächsten Jahren um bis zu 800 Millionen Euro zu erhöhen. Aus diesem Überschuss soll die Ökosteuer gesenkt werden, damit die Energiepreise in der Industrie niedriger werden können. Ursprünglich sollten diese Subventionen gekürzt werden. Das hätte aber Arbeitsplatzverluste zur Folge gehabt.