Die Divisionskalkulation: Aufgaben und Formen

Bei der Divisionskalkulation handelt es sich um das einfachste Verfahren der Kostenträgerstückrechnung. Man unterscheidet zwischen einstufiger, zweistufiger und mehrstufiger Divisionskalkulation.

Für die Kalkulation von Produkten grundsätzlich verschiedene Kalkulationsverfahren in Betracht. Bei der Divisionskalkulation handelt es sich um ein spezielles Verfahren, welches nur unter ganz bestimmten Bedingungen angewendet werden kann.

Divisionskalkulation als einfachstes Verfahren der Kostenträgerstückrechnung

Die Divisionskalkulation ist das einfachste Verfahren der Kostenträgerstückrechnung, kommt allerdings auch nur für Einproduktunternehmen in Betracht. Angewendet wird die Divisionskalkulation etwa von Brauereien, Elektrizitätswerke, Ziegeleien etc.

Auch wenn die Divisionskalkulation relativ einfach zu handhaben ist, taucht sie in unterschiedlichen Varianten auf. Man unterscheidet zwischen einstufiger, zweistufiger und mehrstufiger Divisionskalkulation.

Die einstufige Divisionskalkulation

Basis der Divisionskalkulation ist die einstufige Variante, die sich ohne weitere Differenzierung der Kosten auf den gesamten Prozess der Leistungserstellung und Leistungsverwertung erstreckt.

Bei der einstufigen Divisionskalkulation werden die Stückkosten als Beziehungszahl ermittelt. Diese Variante der Divisionskalkulation ist besonders einfach zu handhaben, da Gesamtkosten einer Periode lediglich durch die Anzahl der in diesem Zeitraum hergestellten Einheiten dividiert werden.

Die einstufige Divisionskalkulation führt nur dann zu brauchbaren Ergebnissen, wenn das Unternehmen oder ein betrieblicher Teilbereich lediglich ein Produkt herstellt und die produzierte und abgesetzte Menge identisch ist. In den unternehmensinternen End- und Zwischenlagern darf es bei Anwendung der einstufigen Divisionskalkulation daher zu keinen Bestandsveränderungen kommen.

Bedingt durch diese extremen Restriktionen kommt die einstufige Divisionskalkulation auf der Ebene des Gesamtunternehmens nur selten zur Anwendung. Auf der Ebene von betrieblichen Teilbereichen, Profit-Centern oder Kostenstellen kann die einfache Divisionskalkulation aber durchaus sinnvoll angewendet werden.

Die zweistufige Divisionskalkulation

Bei Bestandsveränderungen in End- oder Zwischenlagern liefert die einstufige Divisionskalkulation keine brauchbaren Ergebnisse. Kommt es lediglich im Endlager zu Bestandsveränderungen, kann über den Einsatz der zweistufigen Divisionskalkulation nachgedacht werden.

Allerdings ist bei Anwendung der zweistufigen Divisionskalkulation zu berücksichtigen, dass es nicht richtig sein kann, die auf Lager produzierten Leistungseinheiten mit den in der Abrechnungsperiode angefallenen Verwaltungs- und Vertriebskosten zu belasten. Daher ist für die zweistufige Divisionskalkulation eine einfache Kostenstellenbildung erforderlich. Darüber hinaus ist es notwendig, die Gesamtkosten der Periode in Herstellkosten und Vertriebskosten zu unterteilen.

Zur Berechnung der Stückkosten werden bei der zweistufigen Divisionskalkulation zunächst die Herstellkosten der Periode durch die in dieser Periode produzierte Menge dividiert. Die Vertriebskosten werden demgegenüber durch die in dieser Periode abgesetzte Menge dividiert. Die stückbezogenen Gesamtkosten ergeben sich durch Addition beider Werte.

Die mehrstufige Divisionskalkulation

Wenn auch in Zwischenlagern Bestandsveränderungen entstehen, so liefert weder die einstufige noch die zweistufige Divisionskalkulation brauchbare Ergebnisse. Sind die anderen Voraussetzungen für die Anwendung der Divisionskalkulation erfüllt, kann als Kalkulationsverfahren eine nach einzelnen Fertigungsstufen differenzierende, mehrstufige Divisionskalkulation durchgeführt werden, die man auch als Stufenkalkulation bezeichnet.

Für die mehrstufige Divisionskalkulation ist allerdings eine differenzierte Stellenbildung in der Produktion erforderlich.

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, werden bei der mehrstufigen Divisionskalkulation die Gesamtkosten jeder einzelnen Produktionsstufe durch die in dieser Fertigungsstufe hergestellte Menge dividiert. Auf diese Weise erhält man mit der mehrstufigen Divisionskalkulation auf jeder Stufe des Fertigungsprozesses einen eigenen Stückkostensatz.

Gehen die Produkte zur weiteren Verarbeitung in die nächste Produktionsstufe, so werden sie zu Herstellkosten der Vorstufe bewertet. Werden die Produkte zunächst in ein Zwischenlager überführt, so gehen die Produkte bei der mehrstufigen Divisionskalkulation zu Herstellkosten in dieses Zwischenlager. Diese Vorgehensweise bei der mehrstufigen Divisionskalkulation bezeichnet man auch als Durchwälzmethode.

Eine weitere Möglichkeit der mehrstufigen Divisionskalkulation besteht darin, die stückbezogenen Be- oder Verarbeitungskosten zunächst nur für einzelne Stufen zu bestimmen und diese anschließend stufenweise zu addieren. Man spricht bei dieser Form der mehrstufigen Divisionskalkulation von einer addierenden Divisionskalkulation.

Die mehrfache Divisionskalkulation

Wird die Divisionskalkulation in Einproduktunternehmen angewendet, bezeichnet man dieses Kalkulationsverfahren als einfache Divisionskalkulation.

Werden innerhalb eines Unternehmens mehrere Produkte auf unterschiedlichen Anlagen produziert, lässt sich jeder dieser Unternehmensbereiche prinzipiell mithilfe einer Divisionskalkulation abgerechnet werden. In solchen Fällen spricht man von einer mehrfachen Divisionskalkulation.

Die summarische Divisionskalkulation und Veredelungsrechnung

Eine mehrstufige Divisionskalkulation lässt sich auch durchführen, indem man die für das Produkt vorwiegend in der ersten Produktionsstufe anfallenden Materialkosten aus der Stufenkalkulation ausgliedert und dem Kostenträger direkt zurechnet.

Bei dieser Variante der Divisionskalkulation werden in den einzelnen Produktionsstufen nicht mehr die den Produkten direkt zurechenbaren Gesamtkosten erfasst, sondern nur noch die reinen Kosten für die Weiterverarbeitung. Man bezeichnet diese Form der Divisionskalkulation als Veredelungsrechnung oder Partialrechnung.

Beurteilung der Divisionskalkulation

Wie bereits oben angemerkt findet man die Voraussetzungen der einstufigen Divisionskalkulation in der betrieblichen Praxis kaum an. Demgegenüber findet man für die mehrstufige Divisionskalkulation durchaus sinnvolle Anwendungsfälle.

Die mehrstufige Divisionskalkulation lässt sich ist in der Regel für Einproduktunternehmen mit mehrstufiger Fertigung auch dann anwenden, wenn es zu Bestandsveränderungen in den einzelnen Fertigungsstufen kommt.