Zwei Welten prallen aufeinander – Männer und Frauen im Team

Manchmal ist es wie Katze und Hund: wenn der Hund mit dem Schwanz wedelt, dann drückt er damit Freude aus. Wedelt die Katze mit dem Schwanz, dann signalisiert das Angriff. Haben Sie sich auch manchmal gefragt, warum Männer und Frauen oftmals völlig aneinander vorbei reden und es den Anschein hat, dass sie sich überhaupt nicht verstehen?

Was funktioniert bei den Geschlechtern anders?

Sehr vereinfacht ausgedrückt, hat Mutter Natur zunächst einmal den Mann dafür vorgesehen, die Ernährung eines Stammes sicherzustellen und ihn damit mit gewissen physischen Eigenschaften ausgestattet. Bei der Jagd jedoch war Sozialverhalten nicht wichtig. Es ging um reines Überleben. Auch der Kampf, der den Nebenbuhler ausschalten sollte, diente dem Überleben des Stärkeren, denn nur die besten Gene sollten an die Nachkommen weiter gereicht werden.

Lange umständliche Worte wurden unter Männern auf der Jagd nicht gemacht, kurze und knappe Verständigungsarten sicherten ein effizientes Handeln. Der Frau war die Rolle der sozialen Harmonie, der Kommunikation und der Aufzucht der Nachkommen zugedacht. Das Kommunikationszentrum im Gehirn einer Frau ist zum Beispiel weitaus ausgeprägter als das eines Mannes.

Seitdem hat sich unsere Gesellschaft zwar weiterentwickelt, diese Basisfunktionen sind jedoch ein immanenter Teil unseres Gehirns und bestehen und funktionieren noch immer.

Wo liegen die Unterschiede? Tipps für Kollegen und Kolleginnen

Inhaltlich

Während Männer in kurzen knappen Sätzen eine Situation darstellen und mit einer Lösung aufwarten, schweifen Frauen in die Details ab und geben einen umfangreichen Überblick über eine Situation mit allem Für und Wider. Das verwirrt und verunsichert Männer eher, als dass es zur Klärung einer Situation beiträgt und in den Augen des Mannes wirkt Frau Kollegin als Miesmacherin und unkompetent.

Tipp: Argumentieren Sie von daher als Frau knapp und sachlich und orientieren Sie sich dabei an Fakten. Gehen Sie systematisch vor und begründen Sie mit belegbaren Tatsachen.

Als Mann sollten Sie versuchen, etwas mehr hinter die Kulissen zu blicken und lernen, auch nach rechts und links zu schauen, um ein dreidimensionales Bild von einer Situation zu erhalten. Nichts geschieht rein monokausal.

Qualitativ

Männer argumentieren sachlich, neutral, kommen ohne Umschweife zum Punkt. Sie denken sach- und lösungsorientiert. Frauen hingegen verpacken ihr Anliegen in ein Paket von Höflichkeit, sie benutzen die indirekte Rede und den Konjunktiv. Das wird von Männern nicht unbedingt verstanden und kann unter Umständen unsicher wirken. Ihre Denkweise ist eher sozial- und beziehungsorientiert.

Tipp: Wenn Sie als Frau einen Mann dazu auffordern, etwas zu erledigen, dann ist es das Beste, dies in Form von klaren Anweisungen tun.  Es genügt nicht, Ihr Anliegen in eine höfliche Frage zu verpacken (Denken Sie nicht auch, dass wir den Kunden Meyer mal wieder besuchen sollten?).

Als Frau müssen Sie faktisch auffordern (Bitte besuchen Sie den Kunden Meyer innerhalb der nächsten Tage.)

Als Kollegin oder Vorgesetzte sollten Sie es weiterhin nicht persönlich nehmen, wenn der Mann nicht oder nicht sofort auf höfliche Aufforderungen reagiert. Bei der Jagd wurden früher keine Höflichkeitsfloskeln benötigt. Haben Sie keine Angst davor zu autoritär zu wirken, je klarer und deutlicher Ihre Handlungsanweisungen sind, desto wirkungsvoller sind sie auch.

Sagen Sie gerade heraus, was und vor allem auch wie Sie etwas gerne möchten. Im Übrigen müssen Sie als Vorgesetzte Ihre Entscheidungen nicht vor Ihren Mitarbeitern rechtfertigen. Im Kollegenkreis vermeiden klare Anweisungen weiterhin Spekulationen und Missverständnisse in der Kommunikation.

Als Kollege oder Mitarbeiter  ist es auf der anderen Seite nicht verkehrt, zu lernen, wie man zwischen den Zeilen liest (hört). Die feinen Zwischentöne, die Frauen im Allgemeinen sehr häufig benutzen, sagen oft mehr aus als alles andere.

Selektives Gehör: Oftmals beschweren sich Frauen, dass Männer nicht zuhören. Auch das liegt in der Natur der Sache. Das Männergehör ist so ausgelegt, dass lediglich die wichtigsten Sätze gehört werden. Auch das war wichtig bei der Jagd – wichtiges hören und unwichtiges weglassen, so dass man keine Zeit verliert und ohne Umschweife an sein Ziel kommt.

Tipp: Versuchen Sie als Frau folglich lange Sätze zu vermeiden, damit Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Herren Kollegen uneingeschränkt Ihr eigen nennen können. Kurze, knappe Sätze, sachlich formuliert und auf den Punkt gebracht wird Sie an Ihr Ziel bringen.

Versuchen Sie dabei langsam und mit normaler Stimmlage zu sprechen. Hohe, schrille Töne, die durch zu schnelles Sprechen verursacht werden, lässt Herrn Kollegen sehr viel schneller abschalten. Legen Sie gegebenenfalls Sprechpausen ein, damit Herr Kollege Ihre Worte auf sich wirken lassen kann.

Durch gezielte Konzentrationsübungen können Sie als Mann Ihre natürlich gegebene Aufmerksamkeitsschwelle erhöhen und erweitern. Das erleichtert mit Sicherheit den Umgang mit dem weiblichen Kollegen und dient der Teamarbeit.

Timing

Frauen erledigen Dinge meisten zeitnah und schieben sie nicht auf die lange Bank. Die Notwendigkeit, Dinge zu erledigen, ist präsenter als bei Männern. Bei Männern kann man hingegen beobachten, dass Dinge oftmals hinausgezögert werden. Das ist keine böse Absicht oder Faulheit. Auch hier spielt die Natur der Sache wieder eine große Rolle.

Als Mann mussten früher die Energiereserven genau eingeteilt werden, von daher tun Männer etwas nur, wenn sie es unbedingt müssen.

Tipp: Um als Kollegin oder Vorgesetzte Ihr Ziel zu erreichen, geben Sie Ihrem Kollegen oder Mitarbeiter eine klare Zeitvorgabe bis wann Sie die Dinge erledigt haben möchten. Umgekehrt können Sie als Kollege oder Mitarbeiter ohne Weiteres Ihr persönliches Timing mit dem der Kollegin oder Vorgesetzten synchronisieren.

Gehör verschaffen

Frauen sind bessere Zuhörer, Männer bessere Redner. In Besprechungen passiert es recht häufig, dass Frauen aufgrund ihrer Stimmlage nicht gehört werden und sie werden daher häufiger unterbrochen. Für Männer ist das normal, sie schaffen sich einfach wieder Gehör, während Frauen dann ausreden lassen.

Tipp: Trumpfen Sie als Frau ruhig auf und unterbrechen Sie oder bitten Sie den Kollegen, Sie ausreden zu lassen. Für Sie als Mann ist es umgekehrt nicht verkehrt, die Tugend des Zuhörens zu erlernen. Das fördert die Teamarbeit.