Bedeutungszusammenhang in der interkulturellen Kommunikation

Der Bedeutungszusammenhang einer Äußerung besteht aus vielen, einzelnen Elementen. Diese Elemente können in einer Kultur als direkte Worte kommuniziert, umschrieben oder als bekannt vorausgesetzt werden. Wo liegen aber die Unterschiede in der interkulturellen Kommunikation?

Mehrere Informationselemente schaffen einen Bedeutungszusammenhang
Kulturen unterscheiden sich in der Art, wie sie kommunizieren. Dabei geht es darum, welche und wie viele Informationen für eine Äußerung weiter gegeben werden. Es besteht also ein Bedeutungszusammenhang von mehreren Informationselementen, die zum Verständnis beitragen. Das Kind kann beim Namen genannt oder umschrieben werden.

Nicht nur Informationen schaffen einen Bedeutungszusammenhang
Informationen werden nicht nur durch Worte im Gespräch weitergegeben. Vielmehr gibt es auch Informationen dadurch, wer der Gesprächspartner ist, wo das Gespräch stattfindet, zu welchem Zeitpunkt, in welcher Situation. Diese Art, wenige Informationen zu geben und andere Informationen indirekt zu vermitteln, wird als hoher Zusammenhang in der Kommunikation bezeichnet. Der Bedeutungszusammenhang besteht in den geäußerten Informationen und aus den Umständen. In der interkulturellen Kommunikation betrifft das Länder, die kollektivistisch sind. Das sind Länder die tendenziell als Gruppe einer sozialen Gesellschaft leben und nicht als Einzelpersonen. Ein Beispiel ist China.

Im Gegensatz zur indirekten Informationsverarbeitung, gibt es Kulturen, die Informationen umfangreich im Detail, in Worte verpackt weitergeben. Dabei wird gesagt, was gemeint ist. Diese Form wird als geringer Bedeutungszusammenhang in der Kommunikation bezeichnet. Sie ist typisch für individualistische Kulturen. Das sind Kulturen, wo die Gesellschaft sich aus Einzelpersonen zusammensetzt. Das soziale Gefüge als ein Netzwerk ist hier nicht so stark ausgeprägt. Ein Beispiel ist Deutschland.

Unterschiedliche Kulturen erschweren die Kommunikation
Schwierig wird es, wenn Kulturen aus unterschiedlichen Kommunikationsformen aufeinander treffen. Oft wird Kulturen mit hohem Zusammenhang unterstellt, dass die Kommunikation weniger effektiv ist. Das ist nicht richtig. Kulturen mit geringem Zusammenhang benötigen weniger Worte. Um einen Sachverhalt in einer Gesellschaft mit hohem Zusammenhang zu verstehen, wird aber Hintergrundwissen und Interpretationsvermögen benötigt. Das ist aber oft nur der Kultur mit hohem Zusammenhang, die wenig in Worte verpackt, bekannt. Individualistischen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, fällt die Interpretation aus indirekten Informationen besonders schwer.

Menschen, aus verschiedenen Kulturen, können in eine Kommunikationsfalle geraten. Menschen, aus Kulturen mit geringem Zusammenhang, merken in Gesprächen nicht, welche Informationen fehlen, weil diese ihnen aus ihrer Kultur nicht bekannt ist. Das bedeutet, dem Gesprächspartner ist nicht bekannt, welche Kommunikationsform angewandt wird. Zum Beispiel bemerken Deutsche wenig die indirekte Kritik von Chinesen.

Grundsätzlich wird auch in individualistischen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, ein gewisses Maß an Smalltalk erwartet. In Kulturen, mit hohem Bedeutungszusammenhang in der Kommunikation, wird das nicht erwartet. Wenn keine Informationen ausgetauscht werden müssen, muss auch nicht gesprochen werden. Hier ist eine Zurückhaltung und Sensibilität zur anderen Kultur hilfreich.