Warum sich eine Reise in das westliche Havelland lohnt

Wasser prägt die Landschaft des brandenburgischen Havellandes, ein Eldorado für Naturliebhaber. Kulturinteressierte kommen in alten Städten auf ihre Kosten. Viele prächtige Gutshäuser zeugen noch heute von einstigem Wohlstand seiner Bewohner.

Die letzte Eiszeit hinterließ zahlreiche wie auf einer Perlschnur aufgereihte Seen, die von der Havel durchflossen werden. Fruchtbares Schwemmland sicherte reiche Ernten und den Bewohnern Prosperität.

Naturpark Westhavelland

1.300 Quadratkilometer umfasst der Naturpark Westhavelland. Seen, Tümpel und sumpfige Niederungen bieten ideale Bedingungen für eine einzigartige Flora und Fauna. Zugvögel finden hier sichere Rastplätze und einhundertzwanzig heimische Vogelarten ein Zuhause.

Bei Buckow im Havelländischen Luch findet man die vom Aussterben
bedrohte Großtrappe, ein bis zu siebzehn Kilogramm schwerer,
flugunfähiger Vogel. Im April und Mai werden von der Vogelschutzwarte
aus Exkursionen angeboten, bei welchen der Besucher das Balzverhalten
dieser Vögel beobachten kann (siehe: www.grosstrappe.de). Das
Besucherzentrum Milow ist von April bis Oktober dienstags bis sonntags
von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Rathenow

Rathenow, die Hauptstadt des Westhavellandes, wurde im Krieg stark
zerstört. Sehenswert sind die romanische Stadtkirche (13./15. Jhd.), das
Denkmal des Großen Kurfürsten (1738) und das Heimatmuseum, in dem die
Geschichte der optischen Industrie demonstriert wird, welche Rathenow
als "Brillenstadt" bekannt gemacht hat.

Gutshäuser und Schlösser im Havelland

Östlich von Rathenow findet man das stattliche Schloss Nennhausen
(1737), welchem Theodor Fontane in "Effi Briest" ein Denkmal setzte.
Weitaus bekannter machte er Schloss Ribbeck durch seine Ballade vom
dortigen Gutsherrn und seinem Birnbaum. Um Birnen dreht sich auch heute
noch fast alles in dem zum Hotel und Restaurant umgebauten Anwesen.

Der ehemalige Stammsitz der Familie von Bredow ist Schloss Klessen. Garten und Café sind von Mai bis Oktober von 11 – 17 Uhr geöffnet. Unweit davon liegt in der alten Dorfschule ein Spielzeugmuseum. Weiter sehenswerte Herrenhäuser findet man in Großziethen, Schwante, Pessin, Bagow, Ketzür und Roskow.

Kirchen im Havelland, die Sie sehen sollten

Den einstigen Wohlstand märkischer Adelsfamilien spiegeln nicht nur ihre Wohnsitze, sondern auch prächtige Patronatskirchen mit meist barocker Ausstattung wider, welche oft als Grablege dienten. Sehenswert sind die Dorfkirchen von Buckow, Bützer, Vehlefanz, Markau, Päwesin, Keztür, Schwetzdorf und Milow.

Was bietet Milow?

Milows Wahrzeichen ist die Fachwerkkirche von 1695 mit einer sehr sehenswürdigen Ausstattung. Die Villa Bolle, heute eine Jugendherberge, erinnert an den cleveren Milchmann Carl Bolle (1832 – 1919), welcher Berlin in großem Stil mit Milch versorgte. Man erinnert sich seiner jedoch nicht nur als Geschäftsmann, sondern mehr noch als Urheber zahlreicher Redewendungen und Lieder.

Stölln

An einen der bekanntesten Pioniere der Luftfahrt, Otto Lilienthal (1848 – 1896), erinnert die Gedenkstätte auf dem 110 Meter hohen Gollenberg, wo er 1896 bei einem Flugversuch zu Tode stürzte. Ein in einem Düsenflugzeug untergebrachtes Museum, gleichzeitig Standesamt,  berichtet über seine Visionen und Konstrukte.