Gestenreiche Kommunikation
Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie an zwei Italiener denken, die miteinander kommunizieren? Haben auch Sie an das Reden mit Händen und Füßen gedacht? Fakt ist, wer Italiener länger beobachtet weiß, dass sie ganz einfach nicht ohne viele Handbewegungen und Gesten auskommen. Viele der Gesten begleiten bestimmte Fragen oder Aussagen.
Versuchen Sie ruhig, die Gesten zu übernehmen, Sie werden viel Freude daran haben, und die Italiener auch! Möchten Sie zum Beispiel fragen "wer ist das?" oder "was will der von mir?", dann bringen Sie den Unterarm nahe ans Gesicht, drücken Daumen, Zeige- und Mittelfinger zusammen und bewegen die Hand aus dem Handgelenk hin und her. "Das ist mir völlig wurscht" hingegen drücken Sie auf Italienisch folgendermaßen aus: Schaben Sie sich zweimal brüsk mit den Fingerspitzen kurz unter dem Kinn und fügen eine desinteressierte Miene hinzu.
Es ist schwer, die italienische Sprache zu benutzen, ohne am Ende die begleitenden Gesten zu imitieren. Haben Sie Mut und fragen bekannte Italiener nach der Bedeutung mancher Gesten – dies gehört zur Kommunikation wie die italienische Sprache selbst!
Die Italiener schreien immer
Im Ausland machen Italiener oft dadurch auf sich aufmerksam, dass sie sich lautstark austauschen, ja sogar schreien. Wer ein wenig Zeit in Italien verbringt, begreift schnell, dass die Italiener nicht nur im Urlaub ständig zu streiten und schreien scheinen, sondern auch im Alltag.
Streiten die Italiener wirklich immer, fragen Sie sich wahrscheinlich? Nein, natürlich nicht. Warum reden Sie also so laut? Die Italiener sind es genauso gewöhnt, sich laut zu unterhalten, wie sie auch viele Gesten einsetzen – beides ist untrennbar mit der italienischen Sprache und Mentalität verbunden. Versuchen Sie also zu tolerieren, dass Sie in einem italienischen Restaurant Ihr eigenes Wort nicht verstehen und sprechen Sie selbst möglichst laut, wenn Sie von einem Italiener wirklich gehört werden möchten.
Dreimal "Schwanz" in einem Satz: Die sexuell durchsetzte Ausdrucksweise der Italiener
Wussten Sie, dass sich ein Großteil der italienischen Schimpfwörter auf die Geschlechtsorgane mit ihren unzähligen Bezeichnungen beziehen und auf andere sexuell behaftete Wörter? Wundern Sie sich nicht: Im Italienischen fließen diese Schimpfwörter anders als in den meisten anderen Sprachen vollkommen selbstverständlich in die alltägliche Sprache ein, ohne dabei stets etwas besonders Negatives ausdrücken zu wollen.
Seien Sie also nicht überrascht, wenn ein Italiener in einem Satz Ihnen gegenüber das Wort "cazzo" benutzt, es bedeutet keineswegs eine Geringschätzung Ihrer Person! Für Frauen gilt diese Ausdrucksweise noch als unschön, ist aber unter Männern weit verbreitet.
Für das häufigste italienische Schimpfwort "cazzo" (deutsch "Schwanz"), gibt es zehn oder mehr weitere Bezeichnungen, und hinzu kommen noch lokale Varianten. So ist es in Italien ganz normal, von einem Mann einen Satz wie "Schwanz, was zum Schwanz sagst du, Schwanz?" zu hören. Schwanz wird in diesem Fall mit unterschiedlichen Begriffen wiedergegeben. Wenn Sie also Mann diese Art von Sprache übernehmen, gewinnen Sie von Seiten eines italienischen Mannes sofort Respekt!
Der Italiener und seine Mamma
Sicher kennen auch Sie den Mythos vom italienischen Mann und seiner nicht durchtrennbaren Vernabelung mit seiner "Mamma"? Es ist nicht nur ein Klischee: Die normale italienische Mamma hängt an ihrem Sohn und will ihm auch mit 50 oder mehr Jahren noch das tägliche Frühstück, Mittag- und Abendessen zubereiten, ihn füttern, baden und vor allem Schweren im Leben bewahren.
Wie erkennen Sie einen besonders drastischen Fall von Mutter-Sohnliebe, von der Sie sich besser fernhalten? Bezeichnungen wie "bello della mamma" (Mamas Schöner) oder "amore della mamma" (Mamas Schatz) sind Hinweise darauf, dass es sich um eine besonders eifrige Mamma handelt. Seien Sie hier als ausländische Frau vorsichtig: In den meisten Fällen würde der italienische Mann seine Mamma vor Ihnen wählen!
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