Was ist Malaria denn eigentlich genau?
Malaria ist eine fieberhafte Tropenkrankheit, die auch Sumpffieber genannt wird. Sie wird durch den Stich der Anophelesmücke übertragen. Sie kann durch eine Untersuchung des Blutes festgestellt werden, sowohl im akuten Zustand als auch noch nachträglich durch bestimmte Antikörperuntersuchungen.
Es gibt verschiedene Arten:
- Malaria tropica ist die gefährlichste Malaria, die nach einer Inkubationszeit von 7 bis 12 Tagen ausbricht und zu lebensbedrohlichen Zuständen (Nierenversagen, Atemprobleme etc.) führen kann.
- Malaria tertiana ist eine gutartige Malaria, die nach ca. 9 bis 15 Tagen ausbricht und noch bis zu einem Jahr nach Reiserückkehr auftreten kann.
- Malaria quartana ist sehr selten und zeichnet sich durch viel spätere Rückfälle aus.
- Malaria knowlesi ist eine sehr lebensbedrohliche Malariaerkrankung.
Was muss ich tun bei Verdacht auf Malaria?
Symptome einer Malaria sind Fieber, schweres Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost etc. Sollte der Verdacht auf Malaria bestehen, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Eine Selbstbehandlung sollte nur durchgeführt werden, falls innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten der Symptome kein Arzt erreichbar ist.
Indien: Wo sind die Risikogebiete?
- Geringes Risiko: In den Gebieten in ganz Indien, die unter 2000 Höhenmeter liegen inkl. Andamanen und Nicobaren sowie Delhi und Mumbai herrscht ganzjährig ein geringes Risiko.
- Mittleres Risiko: In Chhattisgarh, Orissa, Jharkhand, Westnbengalen und alles östlich davon (Assam etc.) herrscht ein mittleres Risiko und von Juli bis November eine größere Gefährung zum Anstecken.
- Malariafrei sind alle Höhenlagen über 2000 m. Dazu gehören Himachal Pradesh, Jammu und Kaschmir, Sikkim, Arunchal Pradesh und die Lakkadiven.
Sri Lanka: Wo sind die Risikogebiete?
- Geringes Risiko: In den Gebieten in ganz Sri Lanka, die unter 1200 Höhenmeter liegen, herrscht geringes Risiko.
- Mittleres Risiko: Das Risiko im Nordwesten ist etwas größer.
- Malariafrei sind die Distrikte von Colombo, Galle, Gampaha, Kalutara, Matara, Nuwara Eliya.
Wie beuge ich einer Malariaerkrankung vor?
Grundsätzlich besteht die Vorbeugung individuell und durch prophylaktische Arzneimitteleinnahme oder durch andere Schutzmaßnahmen wie die Vermeidung von Insektenstichen.
Im Folgenden finden Sie ein paar Tipps, die helfen, Insektenstiche zu vermeiden:
- Schutz durch Moskitonetze, die imprägniert sind
- Einreiben unbedeckter Hautstellen mit mückenabweisenden Mitteln mit den Wirkstoffen DEET oder Icaridin. Bekannte Mittel dafür sind Autan oder NobiteR Haut.
- Tragen von langärmeliger hautbedeckender, heller Kleidung, die man auch mit Mückenmittel imprägnieren kann
- Vor allem nachts und in der Dämmerung Aufenthalt in mückensicheren Räumen, die Klimaanlage und Fliegengitter besitzen (die Anophelesmücken sind vorwiegend nacht- und dämmerungsaktiv)
Malariamedikamente
Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten, die vor und während der Reise eingenommen werden können. Hier sollte man sich über die Nebenwirkungen der verordneten Medikamente informieren. Eine andere Möglichkeit ist die Mitnahme eines Stand-by-Medikaments, welches nur im Notfall/Verdacht dann eingenommen wird. Dies sollte jedoch nur eine Notfallmaßnahme bis zum Erreichen ärztlicher Hilfe darstellen. Bitte kaufen Sie keine Malariamedikamente im Ausland, da dort unkalkulierbare Wirkstoffe enthalten sein können.
Je nach Reiseland, Reiseart und Reisedauer sollten Sie mithilfe Ihres Reise- oder Tropenmediziners abwägen, welche Art der Prävention für Sie richtig ist. Dieser berücksichtigt dann auf jeden Fall auch Ihre Vorerkrankungen, Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Besonderheiten für Schwangere und Kinder
Eine Malaria in der Schwangerschaft stellt ein hohes Risiko für Mutter und Kind dar! Grundsätzlich sollte dazu geraten werden, touristische Reisen in Malariagebiete auf die Zeit nach der Schwangerschaft zu verschieben.
Malariavorbeugung bei Kindern (unter 5 Jahren) sollte, wenn möglich, durch Moskitonetze über Betten und Spielfläche und mit Insektizid imprägnierter Kleidung stattfinden oder ganz auf eine Reise in diese Gebiete verzichtet werden.
Auch das konsequente Einhalten der oben genannten Empfehlungen kann keinen sicheren Schutz vor einer Malaria bieten, jedoch das Infektions- und Erkrankungsrisiko erheblich senken. Eine Malariaprophylaxe mittels Medikamenteneinnahme ist für die Gebiete mit hohem Risiko zu empfehlen. Generell sollten bei einem Urlaub in Sri Lanka oder Indien immer Medikamente zur Stand-By-Therapie in der Reiseapotheke mitgenommen werden.
Damit Sie sich noch näher informieren können, haben wir für Sie eine Linkliste mit den wichtigsten Adressen zusammengestellt:
- Malaria-Merkblatt vom Auswärtigen Amt
- Empfehlungen zur Malariavorbeugung von der Weltgesundheitsorganisation WHO
- Empfehlungen zur Malariavorbeugung von der deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG)
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