Mein Gdansk – Die ehemalige Hansestadt und ihre reiche Geschichte

Die Stadt Gdansk (Danzig) an der Ostsee ist nicht nur eine Augenweide, sondern wartet zudem mit einer geschichtsträchtigen Biografie auf. Machen Sie sich auf den Weg durch die kulturhistorische, aber auch moderne polnische Hafenmetropole.

Witamy w Gdansku – Welcome to Gdansk – Willkommen in Gdansk – mit polnischem, deutschem, englischem und somit weltoffenem Willkommensgruß empfängt die Weltstadt in der Danziger Bucht Besucher aus aller Welt und lädt zugleich ein, in die weitreichende Historie der ehemaligen Hansestadt mit mittelalterlicher Altstadt und der Rechtsstadt einzutauchen und die Stadt des "Goldes des Nordens" kennen und lieben zu lernen.

"Zuerst bin ich zum Mottlau-Kai hinunter gewandert und habe unter dem nach dem Krieg restaurierten Krantor aus den 14. Jahrhundert, dem größten seiner Art in Europa, in der Nachmittagssonne Kaffee und Kuchen genossen", so eine Besucherin aus Deutschland, die hier in Danzig einen großen Teil ihrer Kindheit und Jugend verbrachte. "Ich bin schon mehrmals nach Polen gereist, um die Stadt wieder zu besuchen. Manchmal scheint es, als würde ich durch eine Puppenstadt spazieren, denn hier war nach dem Krieg kein Stein auf dem anderen geblieben – fast alles wurde wieder restauriert", erinnert sich die gebürtige Westpreussin, "aber ich liebe diese Stadt – Sie gehört zu meiner Heimat."

Bevor Sie sich jedoch mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges auf der Gdansk gegenüberliegenden Westerplatte befassen, wandern Sie kreuz und quer durch die Stadt des Bernsteins mit ihren mittelalterlichen Mauern rechts und links der Motlawa (Mottlau).

Die Rechtsstadt

Rechts der Motlawa befindet sich die größte Ansammlung von Baudenkmälern, die den einstigen Ruhm, unter der die Hansestadt im mächtigsten Kaufmannsbund Nordeuropas regiert wurde, verdeutlicht. Mit dem Stockturm, in dem heute das Bernsteinmuseum mit seinen wertvollen Exponaten residiert und der Festung Barbakane können Sie Ihren Rundgang durch die Rechtsstadt am Hohen Tor (1586-1588) beginnen. Der Königsweg leitet Sie entlang des Goldenen Tores (1612-1614) im italienischen Renaissancestil zum reichverzierten Uphagenhaus (Nr. 12), das in seinem Inneren seit dem Jahr 1910 einen Einblick auf Leben und Schaffen zur Zeit der Hanse gibt.

Der Weg über die Langgasse führt vorbei am Neptunbrunnen aus dem 17. Jahrhundert und dem spätgotischen Artushof aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, dem pompösen Backsteinbau des Rechtsstädtischen Rathauses aus der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert – entlang unzähliger, liebevoll restaurierter Bürgerhäuser, wie dem Goldenen Haus – durch das bunte Treiben der Stadt. Den Abschluss des Langen Marktes bildet das Grüne Tor aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, das den Blick freigibt auf die Uferpromenade, die zum alten Hafen führt.

Die Basilika – Das Sightseeing-Highlight

Bevor Sie sich
jedoch ein polnisches Bier am Fluss gönnen, ist das größte
Sightseeing-Highlight, die Basilika, die als eines der größten
Gotteshäuser Europas an die 25.000 Menschen zur gleichen Zeit Platz
bietet, ein Muss. "Als ich vor der gotischen Hallenkirche stand, konnte ich die
Dimensionen kaum fassen, das Portal schien mit dem Himmel abzuschließen.
Dieser Eindruck setzte sich im Inneren des Bauwerks noch fort",
schwärmt die Besucherin der Stadt, bevor sie einen Abstecher durch die
romantische Frauengasse mit ihren charakteristischen terrassenförmigen
Treppenaufgängen vor den Reihenhäusern und Kunstgalerien macht. Der
Spaziergang führt zum einem der ehemaligen Wassertore der Rechtsstadt,
dem spätgotischen Frauentor mit seinem rotem Wappen.

Die Altstadt von Gdansk

Das historische Zentrum aus dem 14. Jahrhundert, die nördlich liegende Altstadt ist nicht ganz so prunkvoll wie die Rechtsstadt. Mit dem altstädtischen Rathaus in schmaler Ziegelbauweise ist es jedoch ein wichtiges Kulturzentrum. Und schon bald können Besucher der Altstadt im Inneren der Brigitten-Kirche den Altar aus über 6,5 Tonnen Bernstein bewundern, der zur Zeit im Chorraum instandgesetzt wird. Bei einer Fläche von 99 Quadratmetern, einer Höhe von elf und einer Breite von sechs Metern soll er bis an das Gewölbe heranreichen, das Tabernakel und die Mensa umschließen. In den Jahren der Streiks (1980er) wurde das aus dem 14/15. Jahrhundert stammende Gotteshaus zum wichtigen Symbol zeitgenössischer Geschichte Polens (Gdansk, Profesorska Str.).

Die Speicherinsel

Die Speicherinsel im Herzen von Gdansk war mit 359 Speicherhäusern bereits vor dem Zweiten Weltkrieg das größte historische Speicherviertel weltweit. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von der Roten Armee fast vollständig zerstört, wird es nun in den kommenden Jahren wieder aufgebaut. Unzählige, instandgesetzte Baudenkmäler zeugen von der reichen Geschichte der Hansestadt an der Ostsee. Ob Sie mit dem Flugzeug über den Danziger Airport Lech Walesa anreisen, mit dem Überlandbus oder der Bahn – der im Krieg schwer beschädigte, nach Originalvorlage wieder aufgebaute Bahnhof von Gdansk heißt Besucher aus aller Welt herzlich in Empfang.

Tipps und Aussichtenfür "Easy-Gdansk" und den kleinen Geldbeutel

Telepizza: die Motlawa gleich hinter dem Grünen Tor über die Brücke
überqueren – aber aufpassen: Falls Sie eine Pizza Peperoni bestellen,
könnte darauf Salami-Wurst liegen. Um eine Pizza mit den grünen scharfen
Pfefferschoten, den italienischen Peperoni zu bekommen, müssen Sie
"green vegetables" fordern. www.telepizza.pl

Touristeninformation: ul. Dluga Targ 28/29 und ul. Dluga 45.

Quellen: Vor-Ort-Recherche, Informationsmaterial des polnischen Fremdenverkehrsamtes Berlin.

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Unterkommen in Gdansk

Hostal Przy Targu Rybnym ul. Grodzky,

Gdansk 80/841. (70 Zloty per room, 35 Zloty per person) www.gdanskhostel.com.pl

La Guitarra Hostel Gdansk ul. Grodzky, Gdansk 80-841. (Doubleroom 150 Zloty including breakfast).

"It is a historical place", ein historischer Platz, erzählt Philip, der am Empfang des Hostels die Gäste betreut. Sein Chef habe das Hostel vor drei Jahren eröffnet, das historische Haus sei damals, vor dem Zweiten Weltkrieg Treffpunkt für Künstler und Wissenschaftler gewesen. Dann zeigt er auf die Tafel in der Wand, die noch aus dieser Zeit stammt: Gdansk Towarzystwo Naukowe. Beide Hostels liegen nahe der Altstadt, die gut zu Fuß zu erreichen ist.

Essen, trinken und besuchen

Restauracija Jacobsen – Jedzenie Domowe – ist ein liebevoll eingerichtetes Café/Restaurant etwas abseits des Mainstream nicht nur für Katzenliebhaber. Wrzywnicza 10A 80/838 Gdansk http://jacobson.com.pl/

An vielen Stellen in der Stadt finden Sie neben Bernsteinschmuck den polnischen Gewürzlikör "Danziger Goldwasser", der kleine Goldplättchen enthält.

Das Neue Museum an der Motlawa ist das "Maritime Kultur Center" am Mottlau-Kai mit Schiffen der Welt, wie der venezianischen Gondel, dem Kajak der Eskimos, mit baltischen Wracks, Funden vom Meeresgrund, 60 interaktiven Attraktionen, Kapitänsbrücken und ferngesteuerten Schiffsmodellen. Tokarska street 21-25 80-888 Gdansk. http://www.nmm.pl/

Hel – Schiffsausflug zur langen, in die Danziger Bucht hineinragenden Halbinsel http://www.gdynia.pl/
www.gohel.de

Kreuzritterburg Malbork/Marienburg – Ausflug zum größten Backsteinbau Europas http://www.zamek.malbork.pl/

Kaschubei – Ausflug nach Kartuzy/Karthaus mit dem kaschubischen Museum
www.muzeum-kaszubskie.gda.pl
www.poland.gov.pl