Europa sucht seine Grünen Hauptstädte

Anfang 2009 verlieh die Europäische Kommission Stockholm als erster Hauptstadt den Titel "Grüne Hauptstadt Europas". Die schwedische Metropole darf sich 2010 mit diesem Etikett schmücken. Für 2011 hat Hamburg das Rennen gemacht. Inzwischen läuft die Ausschreibung für 2012 und 2013.

Das grüne Bewusstsein bei den Menschen steigt, das wissen auch die Marketingexperten der europäischen Hauptstädte. Da kommt ein Titel wie die "Grüne Hauptstadt Europas" sehr gelegen. Anfang 2009 verlieh die Europäische Kommission zum ersten Mal diese Auszeichnung.

Erste Grüne Hauptstadt: Stockholm 2010
Der erste Titel ging an Stockholm; die schwedische Hauptstadt darf sich im Jahr 2010 so bezeichnen. Zugleich gab die Kommission die Gewinnerin für das Jahr 2011 bekannt: Hamburg.  

Der "European Green Capital Award" soll die Städte ermutigen, "ihre Umweltprobleme zu lösen und die Lebensqualität ihrer Bürger zu verbessern, indem Umweltbelange systematisch in die Stadtplanung einbezogen werden", so der EU-Umweltkommissar Stavros Dimas.

Stockholm wirbt auf seiner Homepage mit dem Titel "European Green Capital". Die Wahl fiel aus mehreren Gründen auf die schwedische Hauptstadt:

  • Die Stadt beachtet Umweltaspekte in ihrer Verwaltung, z.B. bei der Haushaltsplanung.  
  • Seit 1990 hat Stockholm den Ausstoß an Kohlendioxid pro Einwohner um 25 Prozent gesenkt.
  • Die Stadt hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 keine fossilen Brennstoffe mehr zu verwenden.

Ihre Vorreiterrolle als Grüne Hauptstadt Europas will die Stadt 2010 dazu nutzen, ihre Popularität zu steigern und potentielle Anwärter auf den Titel über ihr Konzept zu informieren.  

Kriterien für eine Grüne Haupstadt in Europa
Um den begehrten Titel zu erhalten, gibt es genaue Vorgaben der Europäischen Kommission: Bewerben können sich Städte in Europa mit mehr als 200.000 Einwohnern. Neben den Städten der 27 Mitgliedsstaaten der EU dürfen sich auch die der Bewerberländer und der Länder des Europäischen Wirtschaftsraumes (Island, Norwegen, Liechtenstein) an dem Wettbewerb beteiligen.

Zwölf Auswahlkriterien prüft die Jury der Europäischen Union bei ihrer Entscheidung, darunter finden sich zum Beispiel der Wasserverbrauch, die örtliche Luftverschmutzung, Transportmittel oder nachhaltige Nutzung des Bodens.

Bedeutsam sind die gegenwärtige Situation und die Entwicklung der letzten fünf bis zehn Jahre. Außerdem nimmt die Jury die zukünftigen Maßnahmen unter die Lupe, die die Bewerberstädte planen.

Die Bewerbungsfrist für die nächsten Grünen Hauptstädte Europas läuft im Februar 2010 ab; die Gewinner werden im Oktober 2010 bekannt gegeben.