Wann und wodurch endet eine Ausbildung?

Im Sommer beenden wieder viele Auszubildende ihre Ausbildung. Aber wann ist die Ausbildung wirklich zu Ende? Wodurch endet ein Ausbildungsverhältnis?

Der Normalfall ist, dass die Ausbildung mit Ablauf der im Ausbildungsvertrag festgelegten Ausbildungszeit endet. In den seltensten Fällen ist dieser Zeitpunkt jedoch identisch mit dem Zeitpunkt der Prüfung.

Ende der Ausbildung bei Prüfung vor Ablauf der Ausbildungszeit
Besteht der Auszubildende die Prüfung bereits vor dem im Vertrag festgelegten Termin zum Ende der Ausbildung, so ist das Ausbildungsverhältnis dann beendet, wenn der Prüfungsausschuss das Ergebnis der Abschlussprüfung oder der Gesellenprüfung bekannt gibt. Die ursprünglich vorgesehene Dauer der Ausbildung wird verkürzt.

Ende der Ausbildung bei Prüfung nach Ablauf der Ausbildungszeit
Wird die Prüfung erst nach dem ursprünglich vereinbarten Ende der Ausbildung abgelegt, so gilt etwas anderes. Entscheidend ist dann der Endtermin im Ausbildungsvertrag. Der Auszubildende hat genauso wenig einen Anspruch auf Verlängerung der Ausbildung bis zum Prüfungszeitpunkt wie der Ausbildungsbetrieb darauf, dass der (ehemalige) Auszubildende weiter zur Arbeit/Ausbildung erscheint. Etwas anderes gilt, wenn für diese Zwischenzeit ein Arbeitsverhältnis vereinbart wird. Findet die Prüfung erst nach Ende der Ausbildung statt, so ändert dies nichts daran, dass der Ausbildungsbetrieb die Prüfungsgebühren zahlen und die Prüfungsgebühren muss.

Wichtig: Die Ausbildung endet auch, wenn der Auszubildende die Prüfung nicht besteht. Der Auszubildende kann dann verlangen, dass die Ausbildung bis zur nächsten Prüfungsmöglichkeit, max. aber für 1 Jahr, fortgesetzt wird. Der Ausbildungsbetrieb muss das akzeptieren.

Ende der Ausbildung in anderen Fällen
Die Ausbildung kann auch durch einen Aufhebungsvertrag oder eine Kündigung enden. Bei der Kündigung nach der Probezeit ist aber zu beachten, dass hierfür engere Voraussetzungen als bei normalen Arbeitnehmern gelten.