- Maßlosigkeit bei Geschenken, Süßigkeiten, Geldzuwendungen,
- Wunscherfüllung immer sofort oder sogar im Voraus,
- Inkonsequenz, etwa ständige Ausnahmen von Regeln, die „eigentlich“ gelten sollten,
- dauerndes Verhätscheln oder „In-Watte-Packen“ beim kleinsten Unwohlsein,
- auch ständige unnötige Hilfen bei Handlungen, die das Kind bei eigener Bemühung selbst durchführen oder schon erlernen könnte,
- Befreiung von altersgemäßen Pflichten, Aufgaben oder Mitarbeit im Haushalt, aber auch
- Konflikte für das Kind zu lösen, statt ihm Eigeninitiative zuzutrauen.
Verwöhnung beginnt meist im Kleinkindalter
Das Anti-Verwöhn-Programm
- Beginnen Sie mit kleinen Schritten! Ihr Kind soll schließlich nicht das Gefühl bekommen, es würde nicht mehr geliebt, weil seine Eltern plötzlich so viel von ihm verlangen.
- Überlegen Sie sich, welche Anforderungen Sie in Zukunft an Ihr Kind stellen wollen. Fangen Sie mit einer einzigen Sache an, die Ihnen am wichtigsten ist. Das kann das selbstständige Anziehen morgens sein oder die Vereinbarung, dass Ihr Kind mit Ihnen gemeinsam einmal täglich zu einer festgesetzten Zeit (dann gibt es weniger Diskussionen!) das Kinderzimmer aufräumt. Beginnen Sie hingegen mit zu vielen Dingen auf einmal, funktioniert es üblicherweise nicht.
- Formulieren Sie Ihre Anforderung klar, freundlich und ruhig, jedoch unmissverständlich und mit fester Stimme. Beispiel: „Nina, zieh dich jetzt bitte an!“, und nicht „Nina, würdest du dich jetzt bitte anziehen?!“ Kommt Ihr Kind Ihren Anforderungen nicht nach, sollte es die Folgen seines Tuns zu spüren bekommen.
Das ist die wirksamste und lehrreichste Form der Erziehung. Klappt die erste Vereinbarung gut, lassen Sie nach und nach weitere Aufgaben und Handgriffe folgen, die Ihr Kind schon ausführen bzw. üben kann. Dazu müssen Sie es gut beobachten, anleiten sowie fordern und fördern. Leisten Sie Ihrem Kind Hilfe zur Selbsthilfe. Leiten Sie es so an, dass es lernt, immer mehr Dinge selbst zu tun. Loben Sie Ihr Kind, wenn es seine Sache gut gemacht hat. Manchmal sind kleine Belohnungen oder ein Punkteplan (mit einer größeren Belohnung wie etwa ein Ausflug für eine bestimmte Anzahl von Punkten) hilfreich und stärken die Motivation Ihres Kindes.
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