Zusatzversicherung: Lohnt eine Krankenhaustagegeldversicherung?

Wer einen Unfall hatte oder erkrankt und ins Krankenhaus muss, muss dafür meist mindestens ein paar Tage, gerne aber auch mal ein paar Wochen einplanen. Während eines Krankenhausaufenthaltes stellt sich dann häufig heraus, dass es trotz der umfassenden Verpflegung und Versorgung im Krankenhaus zahlreiche Extrakosten gibt, die bezahlt werden müssen.

So werden Telefongespräche aus dem Krankenhaus heraus extra abgerechnet, gegebenenfalls muss zuhause eine Haushaltshilfe beschäftigt werden und Verwandte, die einen Besuch abstatten wollen, haben unter Umständen lange Anreisewege. Auch Eltern-Kind-Zimmer kosten extra, ebenso wie Sonderwünsche beim Essen.

Mit einer Krankenhaustagegeldversicherung erhalten Sie im Krankenhaus täglich Geld

Alle Kosten, die rund um einen Krankenhausaufenthalt entstehen, müssen Sie zunächst selber tragen, was sich schnell aufsummieren kann und gerade bei längeren Aufenthalten ganz schön teuer wird.

Wer vor diesen Kosten geschützt sein möchte, der kann eine Krankenzusatzversicherung für Krankenhaustagegeld abschließen und erhält dann von der Versicherung täglich einen festgelegten Betrag. Mit diesem Betrag können alle Extra-Ausgaben gedeckt werden. Wer keine Extra-Ausgaben hat und trotzdem ein Krankenhaustagegeld erhält, der kann sich über ein kleines finanzielles Zubrot freuen und es anderweitig einsetzen.

Eine Wartezeit ist normal

Eine Krankenhaustagegeldversicherung ist einkommensunabhängig und kann je nach Belieben und je nach Einkommen festgesetzt werden. Wer sich einen hohen Tagessatz wünscht, muss damit rechnen monatlich einen höheren Beitrag in die Versicherung einzubezahlen als jemand, der nur einen niedrigen Tagessatz abschließt.

Wenn Sie eine Krankenhaustagegeldversicherung abschließen möchten, müssen Sie mit einer Wartezeit rechnen. Erst nach Ablauf dieser Wartezeit greift der Tarif und Sie erhalten Ihr Tagegeld. Auf diese Weise schützt sich die Versicherung vor akuten Fällen, die von einer schnellen Versicherungsleistung im bereits eingetretenen Krankheitsfall profitieren wollen. 

Lohnt sich eine Krankenhaustagegeldversicherung?

Ob eine Krankenhaustagegeldversicherung wirklich Sinn macht, muss jeder für sich entscheiden. Kritiker werfen dieser Versicherung häufig Unwirtschaftlichkeit vor und halten sie für unnötig.

Grundsätzlich gilt, dass erst alle essentiellen Versicherungen wie zum Beispiel eine Haftpflicht- oder Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden sollten. Wer dann noch Budget übrig hat und Wert auf eine Finanzspritze bei Krankenhausaufenthalten legt, der kann eine Krankenhaustagegeldversicherung abschließen.

Selbstständige sollten eher den regulären Krankheitsfall absichern, als einen Krankenhausaufenthalt

Wer nach einem Unfall oder einer Krankheit im Krankenhaus liegt, erhält von seinem Arbeitgeber sechs Wochen lang eine Lohnfortzahlung und hat danach Anspruch auf Krankengeld. Selbstständige, die freiwillig versichert sind, müssen sich um ihr Krankengeld selber kümmern – ohne private Zusatzversicherung greift das Krankengeld erst ab dem 43. Tag.

Für sie ist es wichtiger, eine Krankengeld-Zusatzversicherung abzuschließen, um den Verdienstausfall zu kompensieren. Da die finanzielle Zusatzbelastung im Krankenhaus häufig überschaubar ist und lange Krankenhausaufenthalte über sechs Wochen hinaus eher selten sind, brauchen gerade Arbeitnehmer mit einer normalen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall eine Krankenhaustagegeldversicherung eher nicht. Wer keinen Lohn vom Arbeitgeber erhält, sollte den Fokus eher auf eine Krankengeldversicherung legen.

Vorsicht, Verwechselungsgefahr!

Eine Krankenhaustagegeldversicherung darf nicht mit einer Krankenhauszusatzversicherung verwechselt werden. Bei dieser Art von Versicherungen sind besondere Annehmlichkeiten im Krankenhaus wie ein Einzelzimmer oder die Chefarzt-Behandlung mit abgedeckt und werden von der Versicherung bezahlt.

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