Muss eine Krankenkasse von ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag verlangen, weil Sie mit den Zuwendungen aus dem Gesundheitsfonds nicht mehr auskommt, so kann sich die Kasse bei Erhebung des Zusatzbeitrages auf einen Aderlass bei den Mitgliedszahlen einstellen.
Zusatzbeitrag kostet Mitglieder
Durch die Einführung eines Zusatzbeitrages haben die betroffenen Kassen im vergangenen Jahr immense Mitgliederverluste hinnehmen müssen. So soll die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) innerhalb von zwölf Monaten rund 460.000 Versicherte verloren haben. Dieser Mitgliederschwund macht sich auch bei den zahlenden Mitgliedern bemerkbar, hier soll die DAK nur noch auf 5,8 Millionen kommen.
Aber auch die KKH-Allianz hat herbe Verluste zu beklagen, so soll hier die Versichertenzahl um 190.000 auf 1,86 Millionen zurückgegangen sein. Die Verluste sind mit dem Sonderkündigungsrecht bei der Erhebung des Zusatzbeitrages zu begründen. Mehr zum Thema Sonderkündigungsrecht bei Einführung eines Zusatzbeitrags können Sie hier finden.
Übrigens: Eine Übersicht der Krankenkassen, die einen Zusatzbeitrag erheben finden Sie für das Jahr 2011 hier.
"Kein Zusatzbeitrag" ist ein Verkaufsargument
Krankenkassen, die ohne einen Zusatzbeitrag auskommen, freuen sich über einen regen Mitgliederzuwachs. So soll die Barmer GEK rund 100.000 Versicherte und die Techniker Krankenkasse ca. 339.000 gewonnen haben.
Auch die AOK Niedersachsen konnte von der "Schwäche" einiger großer Konkurrenten profitieren und einen Mitgliederzuwachs verzeichnen.