Ein zu hoher Blutdruck ist gefährlich und neben Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel einer der vier Hauptursachen für Herzprobleme. Die so genannte Hypertonie kann dabei viele Ursachen haben. Neben Übergewicht, Rauchen, ungesunder Ernährung kann auch unser Schlafverhalten den Blutdruck negativ beeinflussen. In vielen Fällen ist zu wenig Schlaf verantwortlich für gesundheitliche Probleme.
Gehören Sie auch zu den Menschen, die nachts zu wenig schlafen und den ganzen Tag müde sind? Wenn Sie weniger als fünf Stunden schlafen, kann das enorme gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Neben Übergewicht, Konzentrationsstörungen, ein geschwächtes Immunsystem und vielen weiteren Problemen kann nämlich auch Bluthochdruck eine Folge von zu wenig Schlaf sein.
Risiko fürs Herz
Eine französische Studie hat nun ergeben, dass Kurzschläfer leichter zu Bluthochdruck neigen und daher ebenso wie Raucher oder Übergewichtige eine kardiovaskuläre Risikogruppe darstellen. Schlafen Sie werktags fünf Stunden oder weniger, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihr Blutdruck gefährlich hoch ist.
Für die Untersuchung ob, und wenn ja, wie stark der Schlaf den Blutdruck
beeinflusst, testeten die Wissenschaftler der Pariser Sorbonne 1046
Hausarzt-Patienten im Alter von 40 bis 71. Etwas mehr als die Hälfte (56
Prozent) davon waren Männer (J. Hypertens 2012; 30: 1354-1363). Die
Probanden wurden zu ihren Schlafgewohnheiten befragt. Gleichzeitig wurde
der Blutdruck gemessen.
Bei einem Wert von 140/90mm/Hg galt der Blutdruck als zu hoch. Das galt auch, wenn die Testpersonen entsprechende blutdrucksenkende Medikamente einnahmen. Zudem berücksichtigten die Forscher bei der Auswertung 21 Variablen wie Blutfettwerte und das Rauchverhalten, die den Blutdruck ebenfalls
beeinflussen können, um sicherzugehen, dass auch wirklich die
Schlafdauer Einfluss auf den Blutdruck hat.
Klarer Zusammenhang
Insgesamt waren 41 Prozent der Testpersonen hyperton, hatten also laut Definition einen zu hohen Blutdruck. Doch während es bei den Personen, die nachts sieben Stunden und länger schliefen nur 31 Prozent waren, litten mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Kurzschläfer mit weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht unter einem zu hohen Blutdruck. An diesem Ergebnis änderte auch die Berücksichtigung der anderen Faktoren, die Blutdruck verursachen können nichts.
Was bedeutet das Ergebnis?
Die Forscher vermuten, dass das Schlafdefizit bestimmte Hirnregionen aktiviert, was bestimmte Hormone beeinflusst und zu hohem Blutdruck führen kann. Welche Regionen das sind und wie dieser Prozess genau funktioniert, ist vor allem für die Mediziner wichtig.
Für uns bleibt festzuhalten, dass man nachts mindestens sieben Stunden schlafen sollte, um das Herz vor zu hohem Blutdruck zu schützen und regelmäßig den Blutdruck zu messen, wenn man nachts zu wenig schläft.
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