Zu Weihnachten gibt es Stollen – seit 680 Jahren

Weihnachten und Stollen (oder: Christstollen) gehören seit langer Zeit zusammen. Ursprünglich war er jedoch ein Fastengebäck aus Hefeteig. Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde der Stollen im Jahr 1329 als Weihnachtsgabe für den Bischof Heinrich.

Vor Weihnachten war Fastenzeit

Der ursprüngliche Stollen wurde zum Adventsfasten gegessen, und war ein sehr mageres Gebäck aus Hefeteig. Seine traditionelle Form hat er immer noch: Das Gebildebrot soll an das gewickelte Jesuskind erinnern. Der Stollen durfte, da er in der Fastenzeit gegessen werden sollte, nur aus Wasser, Hafer und Öl geknetet werden – Butter oder Milch waren verboten. Eine erste Bitte des Kurfürsten Ernst von Sachsen an Papst Nikolaus V. im Jahr 1430, das Butterverbot für den Stollen aufzuheben, wurde abgelehnt.

Zu Weihnachten soll es doch schmecken!

Erst 1491 erlaubte Papst Innozenz VIII., dass für den Stollen Butter statt Öl verwendet werden durfte – allerdings nur, wenn Buße gezahlt wurde! Das Bußgeld diente unter anderem zum Bau des Freiberger Doms. Außerdem galt die Erlaubnis nur für den Hof und die Hoflieferanten.

In weiß sieht der Stollen noch mehr nach Weihnachten aus

Vom Fasten- zum Festgebäck erhob wohl erst im 16. Jahrhundert der Hofbäcker Heinrich Drasdo aus Sachsen den Stollen. Viel Butter, Trockenfrüchte, und eine dicke Schicht Puderzucker machten den „Drasdoer Stollen“ (dann: „Dresdner Stollen“) beliebt und zum Vorläufer des heute üblichen Stollen. Die Puderzuckerschicht ließ das Gebäck noch mehr nach der beabsichtigten Form – dem himmlischen Kind in Windeln – aussehen.

Neben dem Dresdner Stollen bekommt man zu Weihnachten noch den:

  • Marzipanstollen
  • Mohnstollen
  • Nuss-Stollen
  • Butterstollen
  • Mandelstollen und
  • Quarkstollen.

Außerdem werden ständig weitere Sorten kreiert.

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