Zimt: Achten Sie beim Kauf auf die richtige Sorte

Zimt gehört zu den beliebtesten Gewürzen. Er wird nicht nur in der Weihnachtsbäckerei verwendet, sondern vielen Speisen zugesetzt. Das exotische Gewürz ist in den letzten Jahren in Misskredit geraten. Schuld daran ist der hohe Cumaringehalt in manchen Zimtsorten. Auf was sollten Sie beim Kauf von Zimt achten? Was unterscheidet Chinazimt von Ceylonzimt?

Wenn Sie reinen Zimt oder Lebensmittel mit Zimt kaufen, fehlen oftmals auf der Verpackung die Angaben, um welche Zimtsorte es sich handelt. In Deutschland werden meist diese beiden Zimtsorten vertrieben:

  1. Chinazimt: Dieser Zimt wird oft auch als Cassiazimt bezeichnet. Er wird von der Zimtbaumart Cinnamomum aromaticum Nees gewonnen. Er ist auch unter der Bezeichnung C. cassia bekannt. Der Chinazimt wird meist als Pulver gemahlen und gelangt bei uns als Zimtpulver in den Handel. Er wird meist als Gewürz und Backzutat in Lebensmittelmärkten vertrieben.
  2. Ceylonzimt: Dieser Zimt stammt von der Zimtbaumart Cinnamomum verum J.S. Presl ab. Bei dieser qualitativ hochwertigen Ware handelt es sich um Arzneibuchqualität, die teurer ist als der Chinazimt. Ceylonzimt wird auch unter der Bezeichnung C. Ceylanicum Nees vertrieben. Dieser Zimt kommt meist in Stangenform – den sogenannten Zimtstangen – auf den Markt. Ceylonzimt kann auch gemahlen gekauft werden. Sie erhalten ihn in Apotheken, Reformhäusern, Drogerien und gut sortierten Supermärkten.

Die beiden Zimtsorten unterscheiden sich wesentlich im Cumaringehalt

Cumarin kann bei empfindlichen Personen Leberschädigungen hervorrufen. Chinazimt oder Cassiazimt enthalten durchschnittlich etwa 3 Gramm Cumarin pro Kilogramm Zimt. Allerdings haben Fachleute festgestellt, dass dieser Wert bei manchen Zimtproben bis zum dreifachen überschritten wurde. Einige Chinazimtproben enthielten sogar 10 Gramm Cumarin pro Kilogramm Zimt. Das entspricht 10.000 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Cassiazimt.

Es ist kaum anzunehmen, dass ein Mensch 1 Kilogramm Zimt pro Tag verzehrt. Aber der Verzehr von 10 Gramm Zimt – zum Beispiel in einer größeren Menge Zimtgebäck – ist durchaus denkbar. In diesem Fall würde die Cumarinbelastung 100 Milligramm betragen.

Die tägliche Cumarinaufnahme sollte laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschreiten. Eine erwachsene Person, die 70 Kilogramm wiegt, dürfte somit täglich 7 Milligramm Cumarin aufnehmen, ohne dass ein gesundheitliches Risiko besteht.

Der Cumaringehalt von Ceylonzimt ist weitaus geringer als der von Chinazimt. Er beträgt pro Kilogramm Zimt nur etwa 0,2 Gramm (= 200 Milligramm).

In Fertigprodukten wird meistens der billigere Cassiazimt verarbeitet

Wenn Sie fertigen Milchreis mit Zimt oder Zimtsterne kaufen, können Sie davon ausgehen, dass der weitaus billigere Chinazimt verwendet wurde. Vor einigen Jahren sind hochbelastete Zimtsterne in den Handel gelangt, die die zulässige Höchstmenge an Cumarin um das Vielfache überschritten haben. Bereits der Verzehr von drei industriell hergestellten Zimtsternen konnte die Leber von Kindern stark belasten.

Meine Tipps für einen unbeschwerten Zimtgenuss:

  • Essen Sie Fertigprodukte mit Zimt nur in geringen Mengen, denn Sie können davon ausgehen, dass vom Hersteller preisgünstiger Cassiazimt verwendet wurde.
  • Lesen Sie die Zusammensetzung auf der Zutatenliste von Fertigprodukten. Viele Produkte, wie zum Beispiel Pudding, Milchreis, Lebkuchen, Glühwein, Tees und Curry enthalten Zimt.
  • Wenn Sie Zimt als Gewürz oder Backzutat verwenden, sollten Sie nur Ceylonzimt kaufen.
  • Zimt soll den Blutzuckerspiegel senken. Obwohl die Deutsche Diabetes Gesellschaft von der Verwendung abrät, nehmen viele Diabetiker Zimt als Nahrungsergänzung ein. Falls Sie zu diesen Personen gehören, sollten Sie auf jeden Fall nur Ceylonzimt verwenden.

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