Zeckenbiss – Symptome und Behandlung der Borreliose

Eine Borreliose wird bei einem Zeckenbiss durch das mehrstündige Saugen der Zecke übertragen. Je schneller die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko, dass Borrelia-Bakterien in den Körper eines Menschen oder eines Tieres gelangen. Woran erkennt man eine Borreliose Erkrankung? Wie kann man die Lyme-Borreliose behandeln?

An welchen Körperstellen saugen sich die Zecken bevorzugt fest?

Besonders in den Kniekehlen, in Bauchfalten und unter den Achseln kann ein Zeckenbiss stattfinden. Aber auch hinter den Ohren, im Bauchnabel oder im Bereich der Genitalien saugen sich die Zecken bevorzugt fest. Frauen sollten auch unter ihren Brüsten nachsehen, ob sich darunter eine Zecke festgebissen hat.

Was sollte man tun, wenn man an einer Körperstelle eine festgebissene Zecke findet?

Generell sollten Sie Ihren Körper und den Ihres Kindes nach jedem Aufenthalt in zeckengefährdeten Gebieten nach einem Zeckenbiss absuchen. Je schneller die Zecke entfernt wird, desto geringer ist die Gefahr, dass Krankheitserreger übertragen wurden. Entfernen Sie die Zecke am besten mit einer spitzen Pinzette oder einer speziellen Zeckenkarte oder Zeckenzange. Bewahren Sie die Zecke unbedingt in einem verschließbaren Gefäß auf. Desinfizieren Sie die Bissstelle.

Überträgt jede Zecke Krankheiten?

Nicht jede Zecke überträgt Viren oder Bakterien. Jede 3. Zecke ist in Deutschland mit Borrelien infiziert, dies ist nicht auf bestimmte Gebiete begrenzt. In FSME gefährdeten Gebieten – dies ist vor allem in Bayern und Baden-Württemberg der Fall, haben etwa 5% aller Zecken FSME-Viren. Übertragen werden die Bakterien und Viren durch den Zeckenbiss mit dem Speichel der Zecke.

Wie kann man eine Infektion mit Borrelien nach einem Zeckenbiss erkennen?

Wenn sich um die Bissstelle eine Hautrötung gebildet hat, die oftmals in der Mitte weißlich ist, handelt es sich in vielen Fällen um eine Infektion mit Borreliose. Dieser rote Fleck, der sich meist vergrößert, wird als Wanderröte bezeichnet. Oftmals treten in den Wochen nach dem Zeckenbiss grippeähnliche Symptome auf. Es kann zu Muskelschmerzen, Fieber, Entzündungen der Gelenke und zu Lymphknotenschwellungen kommen.

Gibt es eine Impfung gegen Borreliose?

Gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch Viren übertragen wird, kann man vorbeugend impfen. Eine Impfung gegen die durch Bakterien übertragene Borreliose gibt es bisher nicht. Gentechnisch veränderte Tabakpflanzen sollen in der Zukunft einen wirksamen Impfstoff gegen Borreliose liefern.

Ob und wann der Borreliose Impfstoff auf den Markt kommen kann, ist noch ungewiss. Tests an Mäusen haben ergeben, dass der von der Universität Würzburg entwickelte Impfstoff die Tiere gut vor Borreliose schützen kann.

Wie kann man eine Borreliose behandeln?

Die Lyme-Borreliose ist die von Zecken am meisten übertragene Erkrankung. Erkennt man eine Borreliose frühzeitig, kann sie mit Hilfe von Antibiotika behandelt werden. Meist wird dazu das Antibiotikum Doxycyclin eingesetzt. Der Patient muss bei dieser Behandlung 21 Tage lang pro Tag 200 Milligramm Doxycyclin einnehmen.

Eine Alternative zu Doxycyclin ist das Antibiotikum Ceftriaxon, das allerdings nur als Injektion verabreicht werden kann. Erwachsene und Schulkinder erhalten 14 Tage lang 2 Gramm Ceftriaxon pro Tag. Ceftriaxon ist ein bakterizid wirkendes Cephalosporin-Antibiotikum der 3. Generation.

Was geschieht, wenn eine Borreliose nicht behandelt wird?

Wird eine Borrelien Erkrankung nicht erkannt oder zu spät oder falsch behandelt, kann sich eine chronische Verlaufsform entwickeln. Dabei können auch zu einem späteren Zeitpunkt Organe, wie zum Beispiel das Herz, das Nervensystem, die Augen und die Haut, von Borrelien befallen werden. Eine vollständige Heilung gibt es in vielen Fällen dann nicht mehr.

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