Zähneknirschen: Ursachen und Hilfen

Zähne zusammenbeißen und durch. Damit versucht man oftmals dem täglichen Stress zu entgehen. Dieser Ratschlag hat jedoch für viele Menschen fatale Auswirkungen. Statt nachts entspannt zu schlafen, pressen sie die Zähne zusammen. Sie leiden unter nächtlichem Zähneknirschen.

Ursachen von nächtlichem Zähneknirschen

Warum manche Menschen des Nachts so vehement mit den Zähnen knirschen ist nicht bis ins letzte untersucht. Als relativ sicher gelten zwei Gründe: zu viel Stress und mechanische Probleme mit Füllungen, Kronen etc. Während das eine, also die Abweichung vom exakten Biss, relativ leicht nachzuweisen ist, wird es beim chronischen Stress schon schwieriger. Es erfordert oft ein wenig Forschergeist, um herauszubekommen, welche Probleme genau das Zähneknirschen auslösen und wo damit der Stress sitzt.

Auswirkungen von nächtlichem Zähneknirschen

Häufig geschieht es, dass der Zähneknirscher überhaupt nicht merkt, dass er nachts die Zähne zusammenbeißt. Er wundert sich am morgen über verspannte Kiefermuskeln und Kopfschmerzen. Dauert das Zähneknirschen über einen längeren Zeitraum an, kann der Zahnschmelz geschädigt werden. Der beständige Druck und das Malmen reiben die Kauflächen ab. Selbst die Zahnwurzel kann darunter leiden, der Zahn sich lockern, die Wurzel sich entzünden.

Im Schlaflabor hat man diesen Vorgang näher untersucht und dabei herausgefunden, dass beim Zähneknirschen bis zu einer halben Tonne Kraft auf die Kiefergelenke einwirken kann. Eine Überlastung, die recht schnell Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

Hilfe bei nächtlichem Zähneknirschen

Ihr erster Weg bei Zähneknirschen sollte Sie zu Ihrem Zahnarzt führen. Er kann kontrollieren, ob ein Aufbissfehler Ihre Beschwerden verursacht. Darüber hinaus hat er die Möglichkeit, Ihnen mit einer Schiene zu helfen. Diese verhindert, sofern sie konsequent jede Nacht getragen wird, einen weitergehenden Verlust des Zahnschmelzes.

Haben Sie auch weiterhin morgens angespannte Muskeln, so reicht die Schiene alleine nicht aus. Versuchen Sie zu ergründen, ob Sie unter Stress stehen. Beschäftigt Sie ein Problem, das Sie nachts durch Zähneknirschen verarbeiten? Versuchen Sie sinnbildlich die Zähne fest zusammenzubeißen, um damit fertig zu werden?

Sollten Sie in dieser Hinsicht eine Idee haben, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es geht dabei nicht um eine langwierige Therapie, sondern viel eher um das Einüben von Bewältigungsstrategien bei aktuellem Stress.

Zusätzlich sollten Sie aktive Entspannungsübungen erlernen. Neben progressiver Muskelentspannung nach Jacobsen, bietet sich auch eine Hypnotherapie an. Beide Varianten verändern das Anspannungsverhalten des Körpers. Damit lockern Sie die Kiefermuskeln und das nächtliche Zähneknirschen lässt im Idealfall deutlich nach. Außerdem wirkt natürlich jede Art von Entspannung positiv auf Stress allgemein.

In der Regel ist es sinnvoll bei nächtlichem Zähneknirschen mehrere Therapieansätze in Betracht zu ziehen. Eine Schiene plus Entspannungsübungen gegen Stress (wie zum Beispiel Progressive Muskelentspannung) oder eine Kurzzeittherapie mit entsprechender Hypnose – jeder muss das für sich Passende ermitteln. Fakt ist, dass das nächtliche Zähneknirschen keine Lappalie ist.

Bildnachweis: sebra / stock.adobe.com