YouNow: Wie gefährlich ist das Streaming-Portal?

Das Livestreamangebot YouNow ist in aller Munde, vor allem Jugendliche nutzen das Portal, um ihren Alltag mit der Community zu teilen. Dabei kann vom Publikum exakt das konsumiert werden, wonach diesen gerade der Sinn steht. Zusätzlich gibt es eine direkte Verbindung zu sozialen Netzwerken, die aus der Jugendkultur nicht mehr wegzudenken sind. Trotzdem gibt es Vorbehalte von Jugendschützern.

Vielleicht ist Ihr Kind begeisterter Poster oder Konsument solcher Streamingplattformen. YouTube und ähnliche Kanäle erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Doch YouNow ist dann doch etwas anders, vor allem wenn Sie genauer hinsehen. Denn hier können Jugendliche einfach ihren Alltag "broadcasten", ohne dass sie von Anfang an bereits Anhänger im Netz haben. Aktives Publikum ist dagegen unbeschränkt vorhanden.

Die Livemitschnitte vom Alltag der Jugendlichen werden einfach in unterschiedliche Tags wie "#guys", "#Dance" oder "#talk" eingeteilt und jeder Zuseher findet genau das, was er gerade sehen möchte. Die Vielfalt der ins Netz gestellten Beiträge ist groß, somit findet jeder User genau das, was er konsumieren möchte. Abgesehen von der Möglichkeit Beiträge online zu stellen, gibt es vom Livestreamingportal YouNow eine direkte Verbindung zu weiteren sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter. Somit können User direkt Abonnent des YouTube-Broadcasters oder sein Follower oder sein Freund auf Facebook werden.

Datenschützer haben Bedenken

Für die Jugend von heute ist es fast normal, sein Leben im Netz zu teilen. Auf diese Einstellung zielt auch der neue Livestreaminganbieter ab. YouNow ist dabei aufgebaut wie ein Spiel, denn aufgrund von Interaktion wie Kommentieren oder Liken werden unterschiedliche Level gesammelt, mit denen sogenannte Preise freigeschaltet werden.

Damit befürchten viele Verbraucher- und Jugendschützer Suchtpotential, denn wenn während des Streams gezielt Fragen oder Challenges gestellt werden können, wird aus dem bloßen Livestreamen schnell eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Vor allem als Eltern von Jugendlichen, die ihren Spaß an der neuen Aktivität außerhalb der Schule haben, sollten Sie kritisch sein.

Immerhin besteht die Möglichkeit, dass Ihr Nachwuchs sowohl physisch als auch psychisch durch Kommentare oder Herausforderungen anderer User verletzt wird.

Kontrolle ist schwierig

YouNow gibt in seinen Regeln an, dass das Nutzungsalter für Jugendliche bei 13 Jahren liegt. Auch wird dezidiert jede Darstellung von Gewalt, Nacktheit oder Mobbing verboten, doch hier stellt sich die Frage der Kontrolle. Natürlich gibt es beim Betreiber der Livestreamingplattform ein Team, das rund um die Uhr alle Einträge und Kommentare kontrolliert, doch ob dies immer einwandfrei geschieht, darf stark bezweifelt werden.