Yoga richtig lernen: Die Verhaltensregeln (Teil 5)

Halten Sie sich in Ihrem Leben an einen selbstgewählten Verhaltenskodex? Sind Sie sich Ihrer Gewohnheiten bewusst? Wissen Sie was Sie tun und warum? Lesen Sie hier, was im Yoga über Verhaltensregeln steht und wie Sie dieses Wissen umsetzten können.

Es soll nicht darum gehen, die Verhaltensregeln einer Jahrhunderte alten Lehre blind zu übernehmen. Schließlich leben wir in einer Zeit, in der ganz besondere Herausforderungen an den Menschen gestellt werden. Doch lohnt es sich, die Verhaltensregeln aus dem Yoga näher zu betrachten. Möglicherweise kommt Ihnen einiges davon sehr vertraut vor…

Die 5  Bereiche der Verhaltensregeln im Yoga
Es gibt 5 Bereiche von Verhaltensregeln im Yoga, die den Umgang mit anderen Menschen, den Bezug zu Besitz und das Lösen zu Abhängigkeiten beschreiben. Diese stelle ich Ihnen hier in Kurzform vor:

1. Yoga: Gewaltlosigkeit
Freundlichkeit, Zugewandtheit und Rücksichtnahme gegenüber allen Lebewesen, sich selbst eingeschlossen, ist ein Teil dieser Aussage. Gedanken, Worte, Taten ist ein zweiter Teil: Denke und spreche positiv über dich und deine Mitmenschen. Nach dem indischen Philosophen Patanjali hat negatives Denken in erster Linien schädigende Auswirkungen auf   den, der negativ denkt.

Yoga 1

Erkenntnis im Yoga
Gewalt insgesamt loszulassen beruht auf der Erkenntnis, dass wir alle denselben Ursprung haben und uns dieselbe Welt teilen. Liebe Dich selbst und Deinen Nächsten. Macht diese Aussage für Sie Sinn? Möchten Sie Freundlichkeit und Empathie in Ihr Leben integrieren? Dann können Sie mit dieser Übung beginnen: Schauen Sie Ihrem Gegenüber liebevoll in die Augen und stellen Sie sich vor, dass Sie in Ihr eigenes Inneres blicken.

Der Bereich der Gewaltlosigkeit beinhaltet außerdem die vegetarische Ernährung (nicht töten). 

2. Yoga: Ein Leben in Wahrheit
Die Lehre des Yoga besagt, dass ein Mensch um Zufriedenheit zu erreichen in Worten, Gedanken und Taten am besten wahrhaftig lebt. Ehrlichkeit währt am längsten. Yoga empfiehlt, zu bedenken, was man sagt und wie es den Empfänger treffen kann.

Sagen Sie die Wahrheit, auch wenn es unangenehm ist, gestehen Sie Fehler ein.   Seien Sie authentisch. Gehen Sie bewusst mit dem um, was Sie sagen. Integrieren Sie in alles was Sie sagen auch die erste Regel: Freundlichkeit und Rücksichtnahme.

3. Yoga: Schmücken Sie sich nicht mit fremden Federn
Ein weiterer Teil der Verhaltensregeln betrifft das Nicht-Stehlen. Dazu gehören nicht nur materielle Dinge, sondern auch geistiges Eigentum. `Nicht stehlen` bedeutet auch, Dinge die ausgeliehen wurden nicht über den vereinbarten Zeitraum hinaus zu behalten. Macht das für Sie Sinn?

4. Yoga: Disziplin und Streben nach Weisheit
Die Lehre des Yoga möchte den Menschen dazu anregen, das Wesentliche zu beachten. Es ist nicht unbedingt verlangt, in absoluter Askese zu leben und allen Sinnesfreunden zu entsagen. Gemeint ist eher, nach Verständnis, Wahrheit und Weisheit zu streben, ohne sich in Verführungen zu verlieren. Lassen Sie sich nicht von Genüssen beherrschen, lernen Sie Maß zu halten und fokussieren Sie sich auf das, was wirklich wichtig ist.

5. Nicht-Begehren im Yoga
Begehren oder Gier führen zu Verlangen und „Besitzen wollen“. Das wiederum führt zu der Angst, das Erlangte wieder zu verlieren. Hass, Ärger, Stehlen und Unaufrichtigkeit können die Folge sein. Das Nicht-Begehren dagegen schließt diese Fehler aus und verleiht Frieden, Zufriedenheit und Genugtuung. Der Mensch ist sich selbst genug. Vielleicht reicht es schon aus, einen geistigen Zustand zu erreichen, in dem wir dankbar sind für alles, was wir schon haben. Gibt es Dinge, für die Sie dankbar sind?

Nachdem Sie diese 5 Regeln gelesen haben, kommen Ihnen die Aussagen bekannt vor?

Eigene Wertvorstellungen durch Yoga
Finden Sie Ihre eigenen Wertvorstellungen und leben Sie danach! Dazu beobachten Sie Ihr Leben einmal ganz bewusst und schauen, in welchen Bereichen Sie mit sich zufrieden sind. Erkennen Sie für sich, welche Verhaltensweisen dazu beitragen, dass Sie sich selbstbewusst, authentisch und in Harmonie fühlen.

Im Teil 6 der Reihe "Yoga richtig lernen“ geht es darum, Selbstdisziplin durch Selbsterkenntnis zu erreichen.

Ein gesundes und vitales Leben wünscht Ihnen

Nicole Quast

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Warum ein Leben leben, das Ihnen einfach so passiert, wenn Sie doch in der Lage sind, Ihr Leben bewusst zu erschaffen?