Work-Life-Balance – was tun, wenn das Gleichgewicht kippt?

Wir wollen alle die perfekte Balance zwischen unserem Berufs- und Privatleben. Dass dies aber in der Regel sehr schwer möglich ist und was wir tun können, wenn die Work-Life-Balance einmal tatsächlich kippt, beschreibt dieser Artikel.

Der „Alleswoller“

In unserer schnelllebigen und modernen Zeit will immer jeder alles und sofort. Karriere und Erfolg im Beruf, einhergehend mit einem hohen Einkommen. Dazu noch ein erfülltes Privatleben mit Frau/Mann und Kindern. Neben der familiären Freizeitgestaltung und gemeinsamen Urlauben darf natürlich auch die private Selbstverwirklichung nicht zu kurz kommen. Training für den Marathonlauf, Vorstand des Bezirksdebatierclubs, nebenher noch Hausrenovierung und Gartenarbeit und regelmäßiges Treffen zum gemeinschaftlichen Golf mit Kollegen und Vorgesetzten.

Ein Leben nach dem Terminkalender ist nun jetzt unumgänglich. Kein Platz mehr für Freiräume oder „Pufferzeiten“. Trotzdem alles perfekt – bis zum großen Zusammenbruch.

Erste Probleme mit der Work-Life-Balance

Und der ist spätestens dann vorprogrammiert, wenn verschiedene „Kleinigkeiten“ plötzlich schief gehen: Die Frau wird krank, das Kindermädchen fällt aus. Der Termin einer wichtigen Präsentation für den Vorstand fällt ausgerechnet mit der Theateraufführung der Tochter zusammen.

Es gibt Probleme in der Firma, weil ein größeres Projekt auf Grund von Budgetkürzungen des Mutterkonzerns nicht durchgeführt wird und einige (eventuell auch der eigene) Managerarbeitsplätze wackeln.

Plötzlich wird auch noch vermehrt Reisetätigkeit nötig. Und der Termin für den nächsten Firmenmarathon, an dem wir schon angemeldet sind, rückt bedrohlich näher.

Die Lage spitzt sich zu

Durch die angespannte Lage werden wir von den Kollegen schief angeguckt, wenn wir pünktlich nach Hause gehen und nicht jede Menge Überstunde absolvieren. Am Wochenende kommen E-Mails über unser Firmen-Smartphone vom Vorstand des Mutterkonzerns mit der Erwartung, diese möglichst sofort zu beantworten. Immerhin machen das „die Anderen“ ja auch.

Der Druck wird noch größer, da nun mehrere Abteilungen zusammengelegt werden und von uns in Zukunft verwaltet werden sollen. Die Arbeit von (vorher) drei Managern müssen wir nun alleine stemmen, trotz Einsparung unserer diesjährigen Bonuszahlungen. „Home Office“ kommt jedoch nicht in Frage, immerhin sollen die Angestellten in Ihrer Arbeitszeit ja kontrollierbar bleiben.

Wir sehen unsere Frau kaum noch, die Kinder schlafen immer schon, wenn wir spät nachts nach Hause kommen, Wochenendarbeit ist an der Tagesordnung. Unser Privatleben geht langsam den Bach runter, aber anstatt die Anerkennung unserer Bemühungen im Berufsleben, bekommen wir nur noch mehr Arbeit „aufgedrückt“.

Und in Kürze stehen wir vor der Entscheidung: Geht mein Privatleben den Bach runter, Ehekrise, Trennung, Entfremdung von den eigenen Kindern oder trete ich in meinem Job kürzer, was mich in der Firma zum Außenseiter werde lässt, schlechte Nachrede provoziert und bis zum Jobverlust führen kann.

Selbsthilfe: Ein Trugschluss

Viele Manager glauben dieses Problem früher oder später in den Griff zu bekommen (Zitat „Kurz mal im Internet nachlesen, dann weiß ich, was zu tun ist“) und verschließen sich vor der harten Wahrheit: Der Mensch kann nur 100% geben, keine 120 oder 150%. Und hat er mal für kurze Zeit 100% aufgewendet, sind seine Batterien sehr schnell leer.

100% können nicht auf lange Zeit durchgehalten werden, Der Körper und der Geist benötigen „Wiederaufladezeiten“ zum Regenerieren. Und umso stärker und häufiger „Energieräuber“ auftreten, umso länger werden auch die Erholungsphasen, die benötigt werden, um den Akku wieder zu 100% voll zu laden.

Spätestens jetzt sollte professionelle Hilfe zu Rate gezogen werden, um ein drohendes Burnout-Syndrom oder Schlimmeres (Depressionen, psychischen und/oder physischen  Zusammenbruch etc.) zu vermeiden.

Leider ist in solchen Situationen der erste Gang zum Arzt, was in der Regel darin resultiert, dass die betroffene Person erst mal krankgeschrieben und dann auf eine mehrwöchentliche Kur gesendet wird.

Der Erfolg: Kurzfristige Erholung, aber spätestens einige Tage nach dem Wiedereintritt in die „alte Tretmühle“ beginnt sich der Kreislauf zu wiederholen.

Die Lösung

Aber es gibt zum Glück eine Lösung bei Problemen im Bereich der Work-Life-Balance. Den Systemischen Coach und Burnout-Berater. Dieser durchleuchtet das Problem, sowie das Umfeld des Klienten und entwickelt daraufhin in Zusammenarbeit mit dem Hilfesuchenden  eine maßgeschneiderte Lösung. Somit wird die aus dem Ruder gelaufenen Balance wiederhergestellt, damit es nicht nur dem Klienten, sondern auch dem Umfeld und den Beteiligten besser geht.

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