Worauf müssen Sie beim Kauf eines Navis achten?

Um es gleich zu sagen, da oben im Weltall sind keine Supercomputer. Die Route wird allein von dem kleinen Kästchen berechnet, das auf Ihrem Armaturenbrett steht. Sie erfahren hier, wie ein Navi funktioniert und worauf Sie beim Kauf eines Navis achten müssen.

Wie funktioniert ein Navi?

Sie werden es mir kaum glauben, aber da oben fliegen nur Uhren herum. Jeder Satellit für das Navigationssystem enthält eine Atomuhr. Eine Atomuhr ist ein extrem genau gehende Uhr. Im Sekundentakt wird die Uhrzeit, der Satellitenname und die Position gesendet.

Das Navi übernimmt diese Werte. Wir haben also die Höhe des Satelliten, seine Position und seine Entfernung zu uns. Die Entfernung zu uns kann man aus der verstrichenen Zeit errechnen, die das Signal zu uns gebraucht hat. Damit haben wir zwei Seiten eines rechtwinkeligen Dreiecks. Jetzt noch die berühmte Formel das Pythagoras von Samos (lebte von 570 v. Chr. bis 510 v. Chr.) angewandt, wir erinnern uns a² + b² = c², und wir haben die Entfernung zum Satellitenstandpunkt.

Was wir nicht haben ist die Himmelsrichtung. Und somit wissen wir nur, dass wir uns irgendwo auf einem Kreis um den Satellitenstandpunkt herum befinden.

Mit einem zweiten Satelliten erhalten wir zwei Kreise, die sich an zwei Stellen überschneiden. Mit einem dritten Satelliten erhalten wir nun den dritten Kreis, die sich alle an einer Stelle überschneiden. Wenn wir zur Sicherheit einen vierten Satelliten hinzunehmen, wissen wir den Standort auf wenige Zentimeter genau.

Wie arbeitet ein Navigationsgerät in der Praxis?

Das war das Modell, in der Praxis geht es noch ein ganz klein wenig komplizierter zu. Wir können auf einer Nordseeinsel unterwegs sein, oder auf einem Alpenpass. Daher sind wir nicht irgendwo auf einem Kreis um den Satellitenstandpunkt herum, sondern im unteren Bereich einer riesigen Kugel, deren unteren Bereich bei Meereshöhe beginnt und bis zu den Pässen reichen kann. Es kommt also noch der Faktor Höhe dazu. Daher wird ein weiterer Satellit benötigt und genau deshalb sehen Sie die fünf Balken in der Anzeige des Navi.

In freier Natur können bis zu neun Satelliten empfangen werden. In der Stadt kann es problematisch werden, wenn man in Häuserschluchten unterwegs ist.

Da fünf Satelliten benötigt werden, und diese nur im Sekundentakt senden kann es bis zu fünf Sekunden dauern, bis das Navi seine eigene Position kennt. Um schneller loslegen zu können speichert das Navi beim Ausschalten seine letzte Position. Fährt man dann von einer anderen Position ab, so können tolle Effekte entstehen.

Im einfachsten Fall stimmt nur die Straße nicht, die angezeigt wird. Es kann aber auch eine Fahrt über das freie Feld angezeigt werden oder durch Häuser hindurch. Aber nach kurzer Zeit macht die Anzeige einen Sprung zur richtigen Position und dann kann es losgehen.

Tipps für den Navi-Kauf

Sollten Sie in nächster Zeit ein neues Navi kaufen, so nehmen Sie eines, das auch die echte Geschwindigkeit anzeigt. Seit ich so eines habe sind Radarfallen kein Problem mehr. Ich fahre also nach Tacho Tempo 115. Erlaubt sind 100. Das Navi zeigt 100/100. Das bedeutet: 100 sind erlaubt und ich fahre genau 100. Und so bin ich durch eine Radarfalle gefahren und der Blitzer bekam nichts zu tun. Wenn das zwei-, dreimal passiert, so hat man den Aufpreis wieder heraus.

Achten Sie weiterhin darauf, dass das Navi den Verkehrsfunk empfangen kann. Typischerweise gehört dann eine Wurfantenne dazu. Aufgrund der empfangenen Verkehrsinformationen wird dann bei Bedarf eine neue Route berechnet.

Bei Nürnberg ist es mir einmal passiert, dass das Nürnberger Kreuz zu war. Stau auf allen Fahrbahnen. Ich hätte dort abbiegen müssen. Das Navi hat mich dann großzügig schräg durch die Landschaft geführt. Das waren über 15 km Landstraße und durch Dörfer hindurch, die mir aber den langen Stau erspart haben. Die Abkürzung war auch noch kürzer aber halt langsamer als auf einer staufreien Autobahn.

Später auf der Route ging es wegen einem weiteren Stau von der Autobahn herunter und in das Stadtgebiet hinein. An der nächsten Auffahrt ging es genau in den Stauanfang bei der Baustelle hinein, also an den Punkt, wo es wieder zu fließen begann.

Aus den Verkehrsnachrichten habe ich dann erfahren, dass ich viel, viel Zeit gespart habe.

Danke Pythagoras.

Das Prinzip hinter der Funktion eines Navi

Hier noch einmal das Prinzip des Models. Der Satellit sendet die exakte Uhrzeit und seine Position und seine Flugbahnhöhe. Aus der Zeit die das Signal braucht kann man die Strecke zum Satellit hin errechnen. Um die Strecke auf dem Boden zu errechnen hilft uns Pythagoras.