Winterreifen überprüfen – sind sie noch fahrtüchtig?
Vor dem Reifenwechsel müssen die Winterreifen auf ihre Fahrtüchtigkeit überprüft werden und gegebenenfalls ersetzt werden. Ein abgefahrener Reifen hat zum Beispiel kein ausreichendes Profil mehr und schützt daher kaum besser als Sommerreifen. Auch nach der Montage muss die ordnungsgemäße Durchführung überprüft und der Reifendruck kontrolliert werden.
1. Vor dem Reifenwechsel: Das Alter kontrollieren
Sind Winterreifen zehn Jahre alt (oder noch älter), sollten sie unabhängig von ihrem sonstigen Zustand erneuert werden. Das Herstellungsjahr und die Produktionswoche sind in Form einer vierstelligen Dot-Nummer auf dem Reifen vermerkt.
2. Vor dem Reifenwechsel: Das Profil überprüfen
Das Profil sollte einmal im Monat mit Hilfe eines Profiltiefenmessers überprüft werden. Die Tiefe muss in Deutschland mindestens 1,6 Millimeter betragen, idealerweise sollten Winterreifen allerdings eine Profiltiefe von 4 Millimetern aufweisen.
3. Nach dem Reifenwechsel: Den Luftdruck kontrollieren
Der optimale Reifendruck variiert von einem Fahrzeug zum nächsten und ist daher dem Handbuch zu entnehmen. Alternativ dazu ist der Reifendruck in der Regel im Tankdeckel oder in der Autotür vermerkt. Der Luftdruck wird im Anschluss an die Montage an einer entsprechenden Kontrollstelle (zum Beispiel an der Tankstelle) überprüft.
4. Nach dem Reifenwechsel: Die Verschraubung überprüfen
Nach der Montage der Winterreifen können sich Schrauben auf den ersten Fahrten wieder lösen. Daher sollten sie nach ungefähr 50 Kilometern noch einmal kontrolliert und gegebenenfalls nachgezogen werden.
Reifenwechsel – so werden Winterreifen montiert
Vorbereitung
Wer Winterreifen selbst montieren möchte, benötigt einen stabilen Wagenheber, ein Unterstellbock, eine Drahtbürste und ein Radkreuz. Hilfreich sind weiterhin ein Drehmomentschlüssel, ein Schlüssel für das Felgenschloss und eine Schachtel, in der die Schrauben gesammelt werden. Der Bedienungsanleitung des KFZ können Hinweise für den Reifenwechsel entnommen werden. Sie verrät zum Beispiel, wo der Wagenheber platziert wird und wie er bedient wird. Schließlich können unterschiedliche Schrauben und Muttern benötigt werden, zum Beispiel dann, wenn von Stahlrädern auf Leichtmetall gewechselt wird. Auch sie sollten in ausreichender Anzahl vorhanden sein, damit sich der Wechsel nicht unnötig verzögert.
Nachdem die Winterreifen auf ihre Fahrtüchtigkeit überprüft wurden (mehr dazu oben), werden auch die Schrauben und Muttern kontrolliert. Sie müssen rostfrei und sauber sein und können dafür mit einer Drahtbürste gereinigt werden. Insbesondere die Gewinde sollten frei von Schmutz oder Öl sein.
Der Reifenwechsel
Zunächst wird der erste Gang eingelegt und die Handbremse angezogen. Im Automatikfahrzeug wird der Hebel auf „P“ gestellt. Die Radkappe wird abgezogen und die Muttern oder Radbolzen leicht gelöst (ungefähr eine Viertel Drehung).
Nun wird der Wagenheber an der im Handbuch ausgewiesenen Position angesetzt und das Fahrzeug in die Montagehöhe bewegt.
Die Muttern werden vollständig abgeschraubt, das Rad abgenommen und unter dem Fahrzeug abgelegt.
Die Radauflageflächen sind zu reinigen und die Bremsscheiben und -beläge zu kontrollieren.
Danach werden die Winterreifen in Position gebracht: Grundsätzlich können die Hinterreifen der letzten Saison nun als Vorderreifen verwendet werden und umgekehrt. Auf diese Weise nutzt sich das Profil gleichmäßig ab und die Lebensdauer der Reifen wird verlängert. Einige Reifen sind laufrichtungsgebunden. Das bedeutet, dass sie nur in einer Rollrichtung angebracht werden dürfen, was durch einen Pfeil an der Flanke des Reifens angezeigt wird.
Nun wird der Winterreifen aufgesetzt und die Muttern mit Hilfe des Radkreuzes handfest angeschraubt. Wurden alle vier Räder angebracht, sind die Sommerreifen unter dem KFZ hervorzuholen. Das Auto wird so weit abgesenkt, dass die Reifen gerade den Boden berühren.
Sodann werden die Muttern sorgfältig mit dem richtigen Drehmoment über Kreuz angezogen. Dies dürfte für Laien der schwierigste Teil des Reifenwechsels sein, weshalb gerade hier die Hilfe einer Fachkraft von Vorteil ist.
Die Sommerreifen können mit Wachskreide gekennzeichnet werden, damit in der nächsten Saison noch nachvollziehbar ist, wo das Rad am Fahrzeug saß. Bis dahin werden sie nun fachgerecht eingelagert und auch das Werkzeug verstaut.
Tipps zum Reifenwechsel – in diesen Fällen sollte er einem Fachmann überlassen werden
Wer keine Erfahrung mit dem Wechsel von Reifen hat oder sie aufgrund von körperlichen Einschränkungen nicht heben kann, sollte die Montage in einer Werkstatt durchführen lassen.
Schwere und große SUV-Räder sollten in jedem Fall von einem Fachmann gewechselt werden.
Zeigt das Reifendruck-Kontrollsystem einen fehlerhaften Reifendruck an, der auch durch Befüllen oder Ablassen scheinbar nicht behoben werden kann, empfiehlt sich ebenfalls die Fahrt zur Werkstatt. Die Fehlermeldungen können auf eine falsche Kalibrierung des Systems zurückzuführen sein, die vom Fachmann behoben werden kann.
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