Das Börsenjahr ist denkbar schlecht gestartet und auch in den ersten Wochen des Jahres gab es kaum Zeichen, dass es demnächst nachhaltig und langfristig besser werden wird. Ursachen sind u. a. Meldungen über das schwächere Wachstum in China, die Probleme in Brasilien oder den Ölpreisverfall, der zwar für viele Unternehmen und Branchen sowie für private Konsumenten günstig ist, aber für viele Ölförderländer Einnahmeausfälle beschert, die sie kaum kompensieren können.
Zudem sind weder der Ukraine-Konflikt oder die Finanzkrise wirklich ausgestanden. Hinzu kommen die Probleme mit der steigenden Anzahl der Flüchtlinge. Alles zusammen erzeugt viel Unsicherheit bei Unternehmen und Anlegern, was dazu führt, dass viele ihre Aktien verkaufen, um nicht das Risiko noch größerer Verluste einzugehen.
Es fehlen Anlagealternativen
Dabei fehlen nach wie vor vernünftige Anlagealternativen: sichere Anleihen bringen auch bei langen Laufzeiten kaum mehr als gut 1%, der Goldpreis ist in den letzten Jahren unter dem Strich gefallen, die Preise für Rohstoffe sinken ebenfalls und bei Immobilien sind die Preise so stark gestiegen, dass u. U. erste Blasen drohen.
Vorhandene positive Signale werden – wie so oft in solchen Phasen – eher nicht wahrgenommen. Beispielsweise wächst die Wirtschaft in den USA und Europa trotz aller Probleme weiter und auch in China kommt es voraussichtlich nicht zu einer Rezession. Und gut aufgestellte Unternehmen und Konzerne erzielen nach wie vor hohe Gewinne.
Langfristig investieren in Indizes
Was für ein Investment in Aktien spricht, ist die Tatsache, dass es bisher keine Zeiträume von mehr als etwa 15 Jahren gegeben hat, in denen man mit Aktien Verluste erzielt hat. Gemeint sind hier natürlich Indizes, wie Dow, Dax oder Stoxx, denn bei Einzelaktien kommt es schon vor, dass es auch längere Verlustphasen gibt. Aus diesem Grund müssen Anleger, wenn sie langfristig in Aktien investieren wollen, in solchen Zyklen denken. Denn kurzfristig ist an den Aktienmärkten alles möglich; beispielsweise können Spekulanten auch die Kurse von Konzernen erheblich beeinflussen.
Wenn Sie langfristig investieren, müssen Sie sich aber immer vor Augen halten, dass die Kursentwicklung stets der Unternehmens- und Gewinnentwicklung folgt. Sie sollten sich diese Tatsache gerade in den aktuell schwierigen Zeiten immer wieder ins Gedächtnis rufen und ausschließlich Qualität kaufen, auch (oder gerade) wenn die Stimmung schlecht ist. Auch Banken raten immer mehr dazu, langfristig zu investieren, statt auf häufige kurzfristige Erfolge zu spekulieren.
Wer in Einzelaktien investieren will, muss bei der Auswahl natürlich selbst besonders sorgfältig vorgehen und in der Lage sein, die richtigen Qualitätsaktien auszuwählen und dabei auch auf einen guten Branchenmix zu achten. Wer sich das nicht zutraut, zu wenig Interesse oder Zeit hat, sollte auf kostengünstige ETF-Fonds setzen, die wichtige Indizes nachbilden. Damit ist man in jedem Fall auf der sicheren Seite und kann langfristig Gewinne erzielen.
Besonders erfolgreich ist die Fondsstrategie, wenn man Monat für Monat stets den gleichen Betrag langfristig investieren kann und das auch in schwierigen Zeiten durchhält. Fallen die Kurse der Fondsanteile, erhält man mit dem gleichen Betrag mehr Anteile und begrenzt damit über die Jahre gesehen das Verlustrisiko erheblich. Wer an der Börse eine klare Strategie verfolgt und sich davon nicht abbringen lässt, wird auf lange Sicht mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Gewinne erzielen.
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