Wieso Kinder Rituale brauchen

Eine Gute-Nacht-Geschichte am Abend, der Nachmittag auf dem Spielplatz am Wochenende oder das gemeinsame Frühstück mit der ganzen Familie: Immer wieder gleiche Aktionen helfen Kindern und fördern ihre Entwicklung. Es bedarf nur etwas Zeit und Konsequenz der Eltern, dass aus diesen Unternehmungen Rituale werden. Wieso Kinder Rituale brauchen, erfahren Sie hier.

Warum sind für Kinder Rituale so wichtig?

Bereits Neugeborene profitieren von konsequent eingehaltenen Ritualen und immer gleichen Tagesabläufen. Denn es hilft zum einen, sich darauf vorzubereiten, was sie als nächstes erwarten wird, zum anderen finden Babys dadurch schneller ihren Tages- und Schlafrhythmus. Die Mahlzeiten zu den immer gleichen Uhrzeiten, das anschließende Wickeln und zu guter Letzt eine Runde Schlaf: Das sind Abläufe, die Babys schnell realisieren und das Gefühl zu wissen, was als nächstes passiert, beruhigt sie.

Auch Kinder profitieren von Ritualen. Die allabendliche Gute-Nacht-Geschichte, das gemeinsame Frühstück am Wochenende und bereits das Zähneputzen jeden Morgen sind Rituale, die schon den Kleinsten helfen, ein gewisses Zeitgefühl zu entwickeln. Daran können sie ausmachen, ob es nun Zeit ist, den Tag zu beginnen, sich darauf einzustellen, den Tag abklingen zu lassen oder zu wissen, dass es Wochenende ist, an dem Mama und Papa ganz viel Zeit für ihre Kinder haben.

Behalten Sie für Ihre Kinder Rituale bei

Rituale müssen nicht aufwändig oder kostspielig sein. Kindern reichen kleine Rituale: Hauptsache, sie werden mit der Familie erlebt. Denn das ist das kostbarste für die Kleinen. Es fällt zwar manchmal schwer, jedes Ritual immer durchzuführen – manchmal ist man vielleicht zu müde, um noch eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen- dennoch sind für Kinder Rituale etwas, auf das sie nur ungern verzichten wollen. Sie vertrauen darauf, dass ein eingeführtes Ritual auch bestehen bleibt. Anderenfalls kann die Enttäuschung manchmal sehr groß sein.

Auch getrennt lebende Eltern sollten die Rituale, die sie gemeinsam als Familie eingeführt haben, weiterhin mit dem Kind durchführen. Denn das hilft dem Nachwuchs, die neue Familiensituation mit etwas Vertrautem anzugehen. Dazu können auch neue Rituale hinzugefügt werden, damit das Kind weiß, manche Sachen gibt es nur bei Mama und manches macht nur Papa. Es gilt dabei nicht, den anderen Elternteil zu übertrumpfen, sondern wirklich lediglich darum, dem Kind das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Dazu bedarf es lediglich etwas Zeit und dem Willen, diese Zeit gemeinsam zu verleben.

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