Es ist sicherlich interessant sich den Ursprung und die Wirkung von Tabak klarzumachen. Es handelt sich bei der tabakpflanze um eine Pflanze mit vielfältigen Wirkungen und Traditionen. Dieser Aspekt geht in der allgemeinen Diskussion oft genug verloren. Was ist eigentlich Tabak, dieses heilige Kraut? Zunächst einmal ist Tabak eine wunderschöne Pflanze.
Nicotiana tabacum L.: die Tabakpflanze
Tabak ist eine Pflanze, die an vielen Orten der Welt angebaut wird. Man kann aber davon ausgehen, dass die ursprüngliche Heimat in Nordamerika liegt. Die dortigen Ureinwohner haben diese Pflanze lange vor der Ankunft der europäischen Eroberer gekannt und angewandt. Sie hatten eine klare, ritualisierte Art mit dieser gefährlichen Pflanze im Rahmen von Kulthandlungen umzugehen. Es gab daher die fürchterlichen Nebenwirkungen, mit denen wir uns heute rumschlagen, nicht.
Die Europäer erliegen heute noch dem Gift dieser aus ihrem kulturellen Zusammenhang gerissenen Pflanze. Vergleichbar mit der fatalen Wirkung des Alkohols auf die Indianer.
Tabak gehört zur Familie der Nachtschattengewächse, den Solanaceae. Er ist damit mit etlichen Nahrungspflanzen wie der Tomate, Kartoffel, Paprika und Aubergine verwandt. Zu seiner Verwandtschaft gehören aber auch illustre Giftpflanzen wie die Tollkirsche, das Bilsenkraut und der Stechapfel.
Nicotiana tabacum L. ist eine imposante Erscheinung. Sie erreicht ausgewachsen eine Höhe von bis zu zweieinhalb Metern, ist einjährig und blüht rosarot in langen Trichtern. Eine einzige Pflanze produziert hunderttausende völlig giftfreie Samen. Die Blätter sind sehr groß und gegenständig. Die ganze Pflanze ist drüsig behaart und riecht eher unangenehm. Interessant ist die Tatsache, dass die Tabakpflanze extrem sensibel und sehr schnell auf Luftverschmutzung reagiert. Man hat in Modellversuchen sogar untersucht, ob man Tabak als Indikator für Smog nutzen kann.
Inhaltsstoffe von Tabak
Tabak enthält, wie es sich für ein Nachtschattengewächs gehört, eine Reihe von Alkaloiden. Das bekannteste und wichtigste ist das Nikotin. Nikotin ist als isolierte Substanz extrem giftig, auch für Fische (eine Kippe versaut eine entsprechend große Menge Wasser). Wir finden außerdem Rutin, Gerbstoffe, Harze und Enzyme. Sehr bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Nikotin in der Wurzel gebildet und von dort in die Blätter verlagert wird.
Nikotinwirkung im Körper
Die wohl wesentlichste Wirkung des Nikotins ist eine Steigerung der Durchblutung und der Pulsfrequenz, bei gleichzeitiger Lähmung der Atmung. Mit anderen Worten: Tabak produziert eine körperliche Empfindung, die der Angst vorm Ersticken entspricht. Verrückt, fast möchte man bei Rauchern von einem fehlgeleiteten homöopathischen Versuch sprechen, die eigene Angst zu bekämpfen. Tatsächlich ist Tabacum als homöopathisches, ergo stark verdünntes, Mittel ein wichtiges Nervenheilmittel.
Bildnachweis: sirisakboakaew / stock.adobe.com