Wieso Berührung in der Pflegebeziehung so wichtig ist
Ihre Hände sind Ihre täglichen Werkzeuge. Berührungen gehören über die pflegerischen Tätigkeiten, wie. z. B. Waschen, Ankleiden, Aufstehen helfen, im Bett drehen, zu Ihren Haupttätigkeiten als Pflegeperson. Es lohnt sich also darüber Gedanken zu machen, wie Sie die erkrankten Menschen berühren und welche Auswirkungen eine angenehme oder unangenehme Berührung haben kann. Schließlich sagt eine Berührung mehr als viele Worte.
Berührung in der Pflegebeziehung ist gerade deshalb so wichtig: weil es mehr als tausend Worte sagen kann. Eine Berührung kann Trost spenden, beruhigend wirken, Mut schaffen oder dem Pflegebedürftigen einfach das Gefühl geben nicht alleine zu sein. Sie vermitteln mit Berührungen Vertrautheit, Vertrauen und auch Wertschätzung.
angenehme und unangenehme Berührungen:
Wenn Sie den Pflegebedürftigen in Ihrer Pflegebeziehung berühren, dann sollten Sie einige wichtige Regeln beachten bzw. sich bewusst sein, welche Berührungen gemeinhin als angenehm oder unangenehm empfunden werden. Hier ein paar nützliche Hinweise:
Als unangenehm werden punktuelle, hastige, und oberflächliche Berührungen empfunden. Außerdem erschrecken den Pflegebedürftigen meist Berührungen, die ohne Vorwarnung/Ankündigung und ersichtlichen Grund bzw. Systematik erfolgen. Weiterhin fühlen sich Pflegebedürftige meist bedrängt, wenn sie durch mehr als eine Person gleichzeitig berührt werden. Diese Art von Berührungen sollten Sie also in Ihrer Pflegebeziehung vermeiden.
Sie sollten Ihrem Pflegebedürftigen also zuerst eine Vorwarnung/Ankündigung geben, dass Sie ihn/sie berühren werden. Üben Sie länger anhaltende, flächige Berührungen (Initialberührung) aus und machen Sie einen eindeutigen Anfang und ein Ende klar. Gehen Sie systematisch vor und vor allem sollten Sie diese Berührungen in Ihrer Pflegebeziehung alleine ausführen.
Mögliche Reaktionen eines Menschen auf Berührung
Im möglichen Reaktionsrahme befinden sich viele Optionen, wie ein Mensch auf eine Berührung reagieren kann: Veränderung in der Mimik, Körperspannung, Puls, Blutdruck, Bewegungen, Schwitzen, Speichelfluss oder Veränderungen der Hautfarbe, Äußerungen, Atmung, Lidflattern, Zungenbewegung sind nur einiger Möglichkeiten.
Die Reaktion ist also immer auch als Möglichkeit einer nonverbalen Kommunikation des erkrankten Menschen zu sehen. Dabei bildet die Initialberührung eine besonders geeignete Art der Kontaktaufnahme in Ihrer Pflegebeziehung. Hierbei handelt es sich um die bewusste Kontaktaufnahme über den Körper, z. B. über die Hand oder Begrüßung und Verabschiedung an der Schulter bevor z. B. eine Pflegetätigkeit beginnt und nachdem sie endet.