Wie stärken Sie Ihre Kinder?

Ein Kind kommt mit Neigungen und Talenten auf die Welt, die durch Erziehung geformt und gefördert werden können. Eltern und Umwelt sind prägend für Persönlichkeit und Selbstbild des Kindes. Gutes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind wichtige Ziele der Erziehung. Mit dieser inneren Kraft wird ihrem Kind vieles leichter fallen im Leben und es wird mit schwierigen Anforderungen besser fertig.

Ausflug in Ihre eigene Kindheit

Gab es Schönes und Stärkendes in Ihrer Familie, das Sie unbedingt weitergeben wollen? Konnten Sie mit Eltern und Geschwistern lachen und wurden manche Konflikte über Humor entschärft? Wie wurde bei Ihnen zu Hause geredet? Waren Ihre Eltern meist geduldig und konnten Konflikte aushalten? Wurde viel gesprochen und gelobt?

Oder gab es oft Streit und Dinge, die Sie Ihren Kindern nie antun wollen? Hatten Sie das Pech in einer eher unglücklichen Konstellation aufzuwachsen? Hatten Sie gar das Gefühl von einem Elternteil abgelehnt zu werden? Dann haben Sie jetzt in der Erziehung vielleicht den Anspruch alles mustergültig machen zu wollen. Setzen Sie sich nicht zu hohe Ansprüche, dass überfordert Eltern vielfach.

Übernehmen Sie die Vorzüge Ihrer Familie

Wahrscheinlich haben Sie sowohl positive als auch negative Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

Überlegen Sie was sich konkret stärkend auf ihre Entwicklung auswirkte, was nützlich war. Denken Sie darüber nach, auf welche Art, wann und womit Sie sich zu Hause wohl gefühlt haben. Geben Sie bewusst nichts weiter, was Ihnen als Kind quälende Gefühle bereitet hat. Sie haben die Gelegenheit abzuwägen und für ihre eigenen Kinder verschiedenes in der Erziehung zu übernehmen, anderes richtiger oder völlig abweichend zu gestalten.

Unterschiedliche Erziehungsreaktionen zeigen Wirkung

Ist ein Kind ungehorsam und hört Worte wie: „So geht es nicht. Ich dulde nicht, dass du dich so benimmst. Ich habe dich sehr gern, aber so ein Verhalten akzeptiere ich nicht.“, reagiert es nachher als Erwachsener anders als wenn es mit dem Satz: „Du bist schlecht und ganz böse, ich habe dich nicht mehr lieb.“  beschimpft wird.

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Im letzten Fall glaubt es oft noch als Erwachsener insgesamt unzulänglich zu sein und muss mühevoll lernen sich selbst anzunehmen. Diese Menschen haben Schwierigkeiten mit Kritik umzugehen, Nein zu sagen und werten sich selbst wegen vermeintlicher Fehler ab. Vielfach zögern sie schwierige Dinge in Angriff zu nehmen.

Niemals sollten Sie ein Kind mit Begriffen wie ‚Loser‘, ‚Idiot‘ oder ‚Feigling‘ betiteln. Kränkende Sätze wie „Du taugst nichts.“ Oder „Du bist zu allem zu blöd.“, richten Schaden an. Mit Spott und Sarkasmus können Kinder nicht umgehen.

Wenn sich Ihr Kind anders verhalten hat, als Sie erhofften, dann besprechen Sie die Situation und zeigen Sie dem Kind andere Verhaltenswege auf. Überdenken  Sie Ihre eigenen Erwartungen. Ermutigen Sie Ihre Kinder nach Mängeln mit Worten wie: „Beim nächsten Mal wird es besser. Du schaffst es auch!“

Das wichtigste Bedürfnis eines Kindes ist das nach bedingungsloser Liebe

Ein Kind sollte lernen sich trotz Schwächen zu mögen. Das heißt nicht, dass Kindern keine liebvollen Grenzen gesetzt werden. Ein Mensch, der in der Kindheit Selbstliebe gelernt hat, kann sich selbst als Erwachsener wie einen guten Freund behandeln.

Erziehung als Fundament

Im Laufe des Lebens ändern wir aufgrund von Erfahrungen manche Meinungen oder Bewertungen. Trotzdem besitzen Erwachsene einen recht stabilen Wesenskern, bestimmt durch unsere angeborenen Neigungen und die frühen Erfahrungen unserer Kindheit.

Wurde ein Erwachsener als Kind häufig gelobt und gab die Umgebung ihm das Gefühl, dass man an sein Können glaubt, dann haben diese Menschen später mehr Selbstvertrauen und ein höheres Selbstwertgefühl.

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