Am Ende der Schwangerschaft fühlen sich viele Frauen so sehr in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, dass sie die Geburt herbeisehnen. Aber besonders beim ersten Kind verschiebt sich der Termin oft nach hinten. Folgenden Tipps wird nachgesagt, dass sie Wehen anregen können. Aber bitte immer nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.
Bleiben Sie locker
Eine Schwangerschaft ist vor allem im dritten Trimester körperlich anstrengend. Wer sich auf den errechneten Geburtstermin konzentriert, ist sehr enttäuscht, wenn sich auch Tage später der Körper immer noch nicht auf die Geburt einstellt. Wenn Ihr Arzt bei den Untersuchungen keine Komplikationen feststellt, wird die Geburt auch nicht künstlich eingeleitet.
Vielleicht wurde die Schwangerschaft falsch berechnet oder das Baby braucht einfach noch etwas Zeit, um sich zu entwickeln. Schonen Sie sich und bleiben Sie ganz einfach entspannt.
Wehen nur behutsam anregen
Sobald sich der Geburtstermin nähert, überhäufen Sie Verwandte und Bekannte mit Tipps, wie Sie die Wehentätigkeit ankurbeln können. Die meisten Ratschläge sind eher harmlos, allerdings ist deren Wirksamkeit nicht bewiesen. Einige Hebammen vertreten sogar die These, dass das Baby Stress empfindet, wenn die Wehen mit Hausmitteln angeregt werden.
Dadurch kann sich der Geburtstermin sogar noch weiter verschieben. Machen Sie deshalb nichts, was Ihnen unangenehm erscheint und wobei Sie sich nicht wohl fühlen. Bevor Sie irgendwelche Maßnahmen ausprobieren, halten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme.
Wehen anregen mit diesen Tipps und Hausmitteln
Wenden Sie die folgenden Ratschläge erst ab der 40. Schwangerschaftswoche bzw. nach dem Überschreiten des errechneten Geburtstermins an. Die meisten Methoden wirken ohnehin erst, wenn sich der Körper auf die Geburt einstellt und der Mutterwund weich wird. Es ist nicht ratsam, mehrere Mittel gleichzeitig anzuwenden. Oft dauert es zwei Tage, bis das Hausmittel die Wehen anregt.
- Warmes Bad: Ein nicht zu heißes Bad mit Kräutern ist in der Schwangerschaft angenehm und entspannend. Passende Aromaöle sind Eisenkraut, Zedernholz, Rosmarin, Nelke, Zimt. Ob das Bad wirklich die Wehentätigkeit anregt, ist zweifelhaft. Es hilft aber, echte von unechten Wehen zu unterscheiden. Der Schmerz von unechten Wehen nimmt im warmen Wasser ab. Durch das Bad kann allerdings Ihr Kreislauf absacken. Baden Sie nur ungefähr 10 Minuten. Bitten Sie Ihren Partner, für den Notfall in Rufweite zu bleiben.
- Treppen steigen: Den Klassiker unter den Mitteln zum Wehen anregen habe ich persönlich ausprobiert. Durch die Bewegung rutscht das Köpfchen des Babys weiter ins Becken und somit in Geburtsposition. Soweit die Theorie, in der Praxis kam das Baby tatsächlich nach zwei Tagen auf die Welt. Persönlich fand ich langsame Bewegung jeder Art wie Treppen steigen oder Spazieren gehen in der Endphase der Schwangerschaft angenehm. Achten Sie unbedingt darauf, sich auf keinen Fall zu überanstrengen. Unternehmen Sie lange Spaziergänge nicht mehr alleine.
- Sex: Hochschwangere Frauen verspüren zwar nicht viel Lust auf Geschlechtsverkehr, aber das in der Samenflüssigkeit enthaltene Prostaglandine wirkt aufweichend auf den Gebärmutterhals. Allerdings ist die Konzentration sehr gering. Wenn der Muttermund noch fest geschlossen ist, passiert nichts.
- Brustwarzenstimulation: Auch diese Methode funktioniert nur, wenn der Muttermund schon weich und leicht geöffnet ist. Die Brustwarzen werden mit Unterbrechungen rund eine halbe Stunde massiert. Dabei wird das Wehenhormon Oxytocin ausgeschüttet. Wenden Sie die Brustwarzenstimulation nur in Rücksprache mit Ihrer Hebamme an.
- Tee: Vor allem Himbeerblättertee wird eine wehenfördernde Wirkung nachgesagt. Aber auch ein Tee aus Eisenkraut, Zimt, Nelken und Ingwer eignet sich, um die Wehen anzuregen. Trinken Sie über den Tag verteilt zwei bis vier Tassen. Zwingen Sie sich aber nicht dazu, etwas zu trinken, was Ihnen nicht schmeckt. Das stresst nicht nur Sie sondern überträgt sich auch negativ auf Ihr Baby.
- Massage: Sehr angenehm ist eine Bauchmassage mit duftendem Mandelöl durch Ihren Partner. Setzen Sie dem Mandelöl noch Zimtöl, Ingweröl, Nelkenöl und Eisenkrautöl hinzu, um die Wirkung auf die Muskeltätigkeit der Gebärmutter zu verstärken. Selbst wenn die Öle nicht die Wehen anregen, erleben Sie zumindest eine intensive Zeit mit Ihrem Partner.
- Wehencocktail: Diese Getränke bestehen aus Rizinusöl, Gewürzen und Alkohol. Sie wirken abführend und die Darmtätigkeit kann Wehen auslösen. Wehencocktails sind aufgrund ihrer Zutaten nicht zu empfehlen. Außerdem ist es nicht ratsam, selbst Tinkturen herzustellen und mit Abführmitteln zu experimentieren. Trinken Sie nur dann einen Wehencocktail, wenn ihn Ihre Hebamme zubereitet hat.
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