Wie Sie Nierensteine vermeiden können

Stechende Schmerzen beim Wasser lassen, krampfartige Muskelkontraktionen oder sogar Blut im Urin – wer diese Symptome zeigt, leidet höchstwahrscheinlich an einem Nierenstein. Rein statistisch trifft es jeden 25. Deutschen, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Wie können Sie vermeiden, an Nierensteinen zu erkranken?

Der Urologe Dr. Reinhold Schaefer aus Bad Godesberg erklärt, wie die Steine entstehen: „Verschiedene Stoffe und Salze, die normalerweise im Urin gelöst sind, kristallisieren aus.“

Bleiben die Nierenkristalle klein, spült der Urin sie meist ohne Probleme aus dem Körper. Oft merken die Betroffenen noch nicht einmal etwas davon. „Unangenehm wird es erst, wenn größere Steine im Harnleiter stecken bleiben und schmerzhafte Nierenkoliken auslösen“, weiß Dr. Schaefer aus seiner Praxis.

Oft kommt es gleichzeitig zu Harninfektionen und Harnabflussstörungen, die die Nieren schädigen können. Daher müssen Nierensteine umgehend behandelt werden. „Wir geben hier zunächst hoch wirksame Schmerzmittel und Medikamente, die dabei helfen, dass sich der Stein löst“, so der Urologe. „Wenn diese Maßnahmen nicht greifen, muss der Stein entfernt werden. Dies geschieht mit Hilfe von Ultraschall, Stoßwellen oder einer Operation.“

Bei manchen sind Nierensteine genetisch bedingt

Bei manchen Menschen ist die Nierensteinbildung genetisch bedingt. Doch meist sind es falsche Ess- und Trinkgewohnheiten, die zur Bildung von Nierensteinen beitragen. Und wenn erst einmal ein Nierenstein entfernt werden musste, besteht das Risiko, dass sich weitere Nierensteine bilden.

„Dieses Risiko vermindern Patienten, indem sie ihr Ess- und Trinkverhalten umstellen“, so Dr. Schaefer. Er empfiehlt eine ausgewogene Mischkost mit Vollkornprodukten, Obst und Gemüse. Auf tierische Fette wie Wurst und Fleisch sollte weitgehend verzichtet werden, ebenso auf übermäßigen Salzgenuss. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr minimiert zusätzlich das Nierenstein-Risiko. Der Urologe empfiehlt, viel Wasser sowie ungesüßte Früchte- und Kräutertees zu trinken.

Neben der Ernährung spielt Bewegung eine wichtige Rolle, um Nierensteine zu vermeiden. Regelmäßige körperliche Aktivitäten können verhindern, dass sich Nierensteine festsetzen. Wenn sich dennoch wiederholt Nierensteine bilden, empfiehlt der Urologe eine genaue Stoffwechseluntersuchung.

„Wir analysieren dabei Blut und Urin des Patienten, damit wir danach die weitere Behandlung individuell auf ihn abstimmen können“, so Dr. Schaefer. „Mittels Infrarotspektroskopie wird zudem jeder Stein in seinen Bestandteilen analysiert. So können wir weitere Steine vermeiden.“

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