Wie Sie nach Brustkrebsbehandlung ein Armlymphödem vermeiden können

Nach einer Brustkrebsbehandlung in Form einer OP, Chemotherapie oder Bestrahlungen besteht die Gefahr, dass sich ein Armlymphödem bilden kann. Lokale Lymphknoten in der Achsel oder am Hals können betroffen sein und so ihre Funktion als Filterstation für Lmyphflüssigkeit nicht mehr ausüben. Ein Armlymphödem kann schon durch ein Bagatellereignis, wie ein Kratzer oder Verbrennung entstehen. Wie können Sie vorbeugen?

Im Alltag, Beruf und Haushalt

Vermeiden Sie jegliche Art von (Haut-)Verletzungen, die im Alltag passieren können. Das heißt konkreter: meiden Sie scharfe Gegenstände, Scherben, Dornen, etc. und verhalten Sie sich entsprechend vorsichtig im Umgang mit dem Küchenmesser, beim Nähen, beim Umgang mit heißen Gegenständen und so weiter. Auch ist Vorsicht geboten im Umgang mit Haustieren, da diese für kleine Hautverletzungen sorgen können.

Bei der Kleidung ist auf Unterwäsche zu achten, die weder am Brustkorb, noch an der Schulter einschneidet. Generell sollte keine zu enge, einschnürende Kleidung getragen werden. Tragen Sie mit dem gefährdeten Arm keine zu schweren Einkaufstaschen, Koffer oder Ähnliches, sondern lassen Sie sich bei größeren Traglasten helfen.

Meiden Sie alle Formen der Überanstrengung auch im Beruf und gehen Sie nicht über Ihre Grenzen hinaus!

Achten Sie so weit möglich auf eine ausgewogene Ernährung und versuchen Sie so ihr Sollgewicht zu halten. Vor allem Vitamine sollten in ausreichender Form aufgenommen werden. Ein Arzt oder Ernährungsberater kann Ihnen da nützliche Hilfestellungen bieten.

Aktives, aber auch passives Rauchen sollte weitestgehend gemieden werden.

Bei der Körperpflege

Grundsätzlich ist aufgrund der erhöhten Hautinfektionsgefahr kleinlich auf Sauberkeit  zu achten. Vor allem die Hautpflege sollte eine wichtige Rolle spielen. Riskieren Sie keine Verletzung bei der Nagelpflege durch Nagelhautentfernung.

Außerdem sollten keine reizenden Kosmetikartikel verwendet werden, da dies die bereits belastete und gefährdete Haut zusätzlich belastet. Vermeiden Sie Saunagänge und andere Wärmebehandlungen, sowie Sonnenbrand. Auch die Hitzeeinwirkung durch einen Föhn oder eine Trockenhaube beim Friseur kann sich unvorteilhaft auf die Lymphödementwicklung auswirken. 

Beim Sport

Natürlich ist auch hier die Verletzungsgefahr gering zu halten. Von Sportarten mit hoher Verletzungsgefahr ist daher abzuraten (Skilaufen, Klettern, etc.). Auch ruckartige Bewegungen beim Sport können die Entstehung eines Armödems begünstigen. So ist es beim Tennis, Rudern und Golfen beispielsweise der Fall. Sanfte Sportarten wie Aerobic, Walking oder vor allem Schwimmen sind eher empfehlenswert.

Beim Arzt

Blutdruckmessung, Blutabnahme und Injektionen sollten nicht an dem gefährdeten Arm vorgenommen werden. Ebenfalls ist Vorsicht geboten bei Akupunkturbehandlungen und Injektionen in die evtl. vorhandenen Operationsnarben.

Suchen Sie bei Entzündungen, Überwärmung und größeren Verletzungen des gefährdeten Arms immer einen Arzt auf. Auch bei starken Veränderungen oder Anschwellung in Form von Wasseransammlung sollte sich der behandelte Arzt ein Urteil bilden.

Bildnachweis: Voyagerix / stock.adobe.com