Dialoge sollen Spaß machen – dem, der sie schreibt, und dem, für den sie geschrieben werden. Beachten Sie diese sechs Gesetze, um Dialoge zu schreiben, die lebendig, interessant und spannend wirken. Hier kommen die Tipps:
Echte Gespräche belauschen und verändern
Ein Dialog ist keine reale Rede. In der Straßenbahn oder im Büro können Sie sich gern Ideen holen. Gespräche eins zu eins in Ihr Manuskript zu übernehmen, kann jedoch kaum gelingen. Echte Gespräche sind nur äußerst selten druckreif.
Dialoge zeigen Lesern, was sie wissen müssen, und unterhalten sie gut dabei
Ein Dialog, also eine Unterhaltung zwischen zwei oder mehr Gesprächsteilnehmern, hat eine Funktion. Das bedeutet, ein Autor bezweckt etwas damit. Er will dem Leser auf unterhaltsame Weise Dinge und Umstände klar machen, die er wissen muss, um die Handlung zu verstehen.
Kurzweilige Dialoge statt Langeweile – sorgen Sie für neugierige Leser!
Ein Dialog sollte kurzweilig sein. Das ist das Gegenteil von langweilig. Gute Dialoge werden von den immer neugieriger werdenden Lesern verschlungen. Sie werden von Zuschauern eines Spielfilms im Kino oder eines Fernsehspiels zur besten Sendezeit ebenso wie von Hörern eines Hörbuchs oder Hörspiels im Radio begierig und mit Spannung verfolgt.
Geben Sie Ihren Figuren ein unverwechselbares Profil – auch durch Dialoge
Dialoge geben Ihren Figuren und Charakteren ein unverwechselbares Profil. Schon durch ihre spezifische Sprache werden sie lebendig. Spricht die eine Figur, der gealterte Hochschulprofessor vielleicht, ernst und etwas steif, so bedient die andere Figur sich womöglich der Gossensprache. Auch das, was die Figuren sagen, passt zu ihnen. Dialoge verraten sehr viel über sie – auch zwischen den Zeilen.
Für die Handlung wichtige Infos finden Platz in spannenden Gesprächen
Dialoge vermitteln Informationen. Manchmal wissen die Leser mehr als die handelnden Figuren. Das erzeugt Spannung und kann auch dann gelingen, wenn diese Informationen im Gespräch verraten werden. Dann nämlich, wenn nicht alle Figuren bei diesem Gespräch dabei sind. Diejenigen, die es angeht, kriegen es womöglich gerade nicht mit. Ein Problem, wenn derjenige das Mordopfer ist. Ein Kunstgriff vieler Schriftsteller.
Eine Sonderform des Dialogs – der innere Monolog gibt uns Zugang zu Hirn und Seele
Es gibt noch einen Dialog, eine Sonderform, die man im Fernsehen nur selten zu hören kriegt, es sei denn als Stimme aus dem Off: den inneren Monolog. Der Protagonist spricht in Gedanken mit und zu sich selbst. Vielleicht macht er sich Vorwürfe über verpasste Chancen bei einer schönen Frau, vielleicht plant er einen brutalen Banküberfall. Wir steigen ein in die Gedankenwelt der Figuren. Wir bekommen Zugang zu ihren Köpfen, werfen einen Blick in ihre Seele.
Bildnachweis: Johnstocker / stock.adobe.com